Juni/Juli 2023

Der On-Demand-Shuttle-Service „hvv hop“ soll um 20 autonome Fahrzeuge ergänzt werden. Förderung Mit der Innova- tionsinitiative mFUND fördert das Bundesminis- terium für Digita- les und Verkehr (BMDV) seit 2016 Forschungs- und Entwicklungspro- jekte rund um digitale datenba- sierte Anwendun- gen für die Mobi- lität der Zukunft. Eine Übersicht finden Sie hier: www.t1p.de/ mfund Bis zum 31. De- zember läuft der aktuelle Aufruf für die Förderlinie 1 (kleine Forschungs- und Entwicklungs- projekte, Mach- barkeits- und Vor- studien mit aus- geprägtem Bezug zu Daten aus dem Geschäftsbereich des BMDV): www.t1p.de/ foerderlinie-1 MARINA FRIEDT/NICOLA MALBECK Im Jahr 2021 zeigte es erfolgreich, dass sich selbstfahrende Lkw effizient in Logistikabläufe inte- grieren lassen: In Testfahrten über 5000 Kilometer auf demGeländedesHHLAContainerTerminal Alten- werder (CTA) erreichte ein solcher Lkw präzise seine Zielparkposition. Auch die Be- und Entladung erfolgte voll automatisiert, und nach dem Containerumschlag tourte der Lkweigenständig zurück zumCheck-Gate. „Das autonome Fahrenwird einGamechanger im Transportwesen sein“, sagte Dr. Frederik Zohm, Vor- stand für Forschung und Entwicklung bei MAN, bei der Vorstellung der Ergebnisse auf dem ITS World Congress 2021 in Hamburg – und hofft, „ab 2030 selbstfahrende Lkwzur Serienreife zubringen“. Smarte Lieferzonen für die Innenstadt Manchmal ist nicht der Weg, sondern das Ziel die ei- gentliche Herausforderung – etwa beim Be- und Ent- laden von Waren in häufig zugeparkten innerstäd- tischen Bereichen. Abhilfe verspricht das Projekt „SmaLa“ (Smarte Liefer- und Ladezonen), ein virtuel- les Buchungssystem für Lieferverkehre, das die Han- sestadt 2019 entwickelt hat und nun kontinuierlich erweitert. Über die SmaLa-App können Paketdienste, Kuriere oder FrachttransporteureLieferzonen imVor- aus reservierenund die Parkplatzsuche vermeiden. Die ersten vier Modellladezonen in der Innen- stadt haben sich bereits bewährt, weitere 25 Zonen in den Bezirken Mitte, Altona und Eimsbüttel sollen bis Ende 2023 folgen. Damit will Hamburg auf den durch Online-Handel vermehrten Lieferverkehr re- agieren und so auch den CO2-Ausstoß senken. Autonome Minibusse und Sammeltaxis Stark verändern wird sich auch die Mobilität im Öf- fentlichen Personennahverkehr (ÖPNV): Bis 2030 sollen rund 10 000 autonome Fahrzeuge fahrerlos und autonomdurch Hamburg fahren, darunter Sam- meltaxis und Minibusse. Damit will die Stadt den Straßenverkehr entlasten und klimafreundlicher machen – und nimmt eine Vorreiterrolle ein. Den Auftakt machen die Verkehrsbetriebe Ham- burg-Holstein (VHH), die zunächst ihren städtischen On-Demand-Shuttle-Service „hvv hop“ um 20 auto- nome Fahrzeuge ergänzen, so das Unternehmen. Diese sollen ab 2025 die „letzte Meile“ abdecken, also den Weg von der Bushaltestelle zum Ziel. Die Ham- burger Hochbahn wiederum plant von 2024 an Test- fahrten mit dem autonomen Kleinbus HOLON Mo- ver, ab 2025 auch den Einsatz von Serienfahrzeugen. Der Bund fördert das Projekt „ahoi“ (Automati- sierung des Hamburger On-Demand-Angebots) mit 18 Millionen Euro. Projektziel ist es, Abrufdienste und autonomes Fahren zu verbinden sowie eine Flotte von selbstfahrenden Kleinbussen unter realen Bedingungen zu testen. Die Moia-Sammeltaxis gehören ebenfalls zum System. Sie lassen sich bisher zwar nicht über „hvv hop“ buchen, sind nun aber enger ans HVV-Netz an- gebunden: Seit Januar darf Moia Fahrgäste an 29 Bushaltestellen aufsammeln oder herauslassen. Auf ihren Fahrten sammeln die Moia-Gefährte Daten, die als Grundlage für die Entwicklung selbstfahrender Taxis dienen sollen. Erste Versuche mit solchen Fahrzeugen will Moia-CEO Sascha Meyer schon die- ses Jahr starten und ab 2024 „mit einer geschlosse- nen Nutzergruppe Menschen tatsächlich im Stra- ßenverkehr von A nach B befördern“. DIGITALE ZUKUNFT

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