Juni/Juli 2023

schäftigt es uns, die see- und landseitige Erreichbar- keit des Hamburger Hafens und Hamburgs über- regionale Verkehrsanbindung zu verbessern. Was wurde erreicht? Zunächst einmal stärkt die Kammer die Vernetzung mit wegweisenden Veranstaltungen wie dem inter- nationalen Hafensymposium oder dem Mobility Festival HEY/HAMBURG, das diesen Monat im drit- ten Jahr stattfindet. Wir haben unter anderem Be- wegung in die Problematik des Bewohnerparkens gebracht und ein Positionspapier zum „Zukunfts- plan Hafen“ eingebracht, quasi als vorgezogene Stel- lungnahme zum neuen Hafenentwicklungsplan. Außerdem beteiligt sich die Kammer an der A20- Kampagne und ist aktiv impolitischen Lobbying für die A26-Ost als Verbindung zwischen A1 und A7 und weitere Infrastrukturgroßprojekte. Wo gibt es aus Sicht der Wirtschaft den größ- ten Aufholbedarf bei der überregionalen Ver- kehrsanbindung? Die Magistralen in und aus der Stadt sind lebens- notwendig für denWirtschaftsverkehr inHamburg. Elbquerungen sind norddeutsche Nadelöhre – es braucht leistungsfähige Bypässe, etwa in Form der A20 oder A21, also im Prinzip einen Ring von Auto- bahnen. Der Schienenverkehr benötigt ebenfalls weitere Querungsmöglichkeiten der Elbe. Der Ha- fen ist das größte Industriegebiet Deutschlands und hat nationale Relevanz – dahermuss die Erreichbar- keit jederzeit sichergestellt und die Sanierung ma- roder Infrastruktur vorangetrieben werden. Dafür braucht Hamburg auch Gelder vomBund, ummaro- de Autobahn- und Bahnbrücken, Schleusen und Kaikanten zu sanieren. Die Hamburger Politik darf nicht nachlassen, die Umsetzung der A26-Ost und den Ersatz der Köhlbrandbrücke voranzutreiben. Inwieweit haben Sie sich dafür auf dem Ge- meinschaftsstand Gateway Hamburg auf der Leitmesse „transport logistic“ im Mai in Mün- chen persönlich stark gemacht? Als Vorsitzende der Logistik-Initiative Hamburg konnte ich Bundesverkehrsminister VolkerWissing dort deutlich mitgeben, dass wir finanzieller Unter- stützung und vor allen Dingen auch der Umsetzung bedürfen. Er hat es lächelnd aufgenommen. Viel wichtiger war für mich, dass ich mit Hamburgs Se- natorin für Wirtschaft und Innovation, Dr. Melanie Leonhard, einen ganzen Tag lang unterschiedliche Unternehmen auch am Gateway-Hamburg-Stand besucht habe. Ich bin zuversichtlich, dass sie die Notwendigkeiten für die Logistik im Blick hat. Was bedeutet die Mobilitätswende für ein mit- telständisches Familienunternehmen? Für den Mittelstand ist ein enger Austausch mit an- deren Unternehmen und Verbänden am Standort Hamburg essenziell wichtig – das Zauberwort heißt Kooperation, und genau das macht ja meine Ehren- ämter aus. Eine Umstellung auf alternative Antriebe ist klares Ziel auch im Mittelstand, aber hier sind wir von der Rentabilität der technischen Entwick- lung ebenso abhängig wie von der Investitions- sicherheit bezogen auf die Energie-Ladeinfrastruk- Wir sollten ein Gesamtkonzept planen und nicht nur neue Leuchttürme schaffen. 32 HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE

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