Juni/ Juli 2022

Die deutsche Seefischerei setzte 2020 noch 269 Millionen Euro um. Wichtig für die Region ist auch die Fischverarbei- tung: Diese erfolgt komplett in den norddeutschen Bundesländern, insbesondere in Bremen. Wandern und Radeln an der Ostsee: Der norddeutsche Wirt- schaftsraum hat auch beim Tourismus großes Potenzial. Metropol- region Hamburg Die Metropol- region umfasst neben der Stadt Hamburg 17 Kreise und Landkreise so- wie drei kreisfreie Städte. Die Zusam- menarbeit regelt ein Staatsvertrag. Die Handelskammer Hamburg gehört zu den Trägern, die an einer Zukunfts- agenda in Bereichen wie Wirtschaft, Ver- kehr, Tourismus oder Energie arbeiten, um die Wett- bewerbsfähigkeit zu stärken. www.t1p.de/ MetroHH-Zukunft Partner aus Wirtschaft und Sozialträgern haben sich zudem in der Initiative Pro Metro- polregion Hamburg zusammengeschlos- sen. Vorsitzender des Vorstands ist Dr. Malte Heyne, Haupt- geschäftsführer der Ha ndelskammer Hamburg. www.pro-metropol- region-hh.de jekte rasch umgesetzt werden, fordert dieWirtschaft zudem eine beschleunigte Planung – etwa beim Aus- bau der Ostseeautobahn A20 quer durch Nord- deutschland. Der Ukraine-Krieg bedeutet zwar einen „extre- men Bruch“ in der globalen Wirtschaft, doch Anders sieht diesen ökonomisch auch als Chance: „Wir kön- nen uns imHinblick auf die sich wandelndeWeltord- nung neu positionieren.“ So kann er sich etwa vor- stellen, dass dieWerften vomdeutlich erhöhten Bun- deswehr-Etat profitieren. Denn Deutschland sei „nach wie vor im Spezialschiffbau führend, unter an- derem für dieMarine“. Wie sich der Krieg auf die Ernährungswirtschaft hierzulande auswirkt, ist noch unklar. Sicher aber ist, dass Bundesländer wie Niedersachsen ein über- proportionales Gewicht in dieser Branche haben (siehe auch Artikel auf Seite 44). Dazu gehört etwa der größte deutsche Geflügelzüchter Wiesenhof aus der PHW-Gruppe, die ihren weltweiten Umsatz in den letzten Jahren stetig steigern konnte – was dem gesamten Gebiet zugute kam: „Der Kammerbezirk Oldenburg ist deshalb gestärkt durch die Corona- Krise gekommen, weil der private Konsum stark zu- genommen hat“, betont Anders. Federn lassen musste pandemiebedingt hinge- gen der Tourismus, mit über 20 Prozent Anteil an der Bruttowertschöpfung einzelner Regionen ein weite- rer wichtiger Wirtschaftsfaktor imNorden. Hier for- (Hamburg und Schleswig-Holstein) gehören (Infos: www.hk24.de/ukn ). Einmal jährlich treffen sich die norddeutschen Regierungsoberhäupter mit den UKN-Vertretern. Auf der Konferenz Norddeutsch- land im April präsentierte der Präses der Handels- kammer Hamburg, Prof. Norbert Aust, als Vorsitzen- der der IHK Nord den „3-Punkte-Plan zur Stärkung der norddeutschen Zusammenarbeit“ der IHK Nord: www.t1p.de/3-punkte-plan (PDF). Maßnahmen bündeln Das Impulspapier setzt drei Schwerpunkte: Ange- sichts des Transformationsprozesses der Wirtschaft soll erstens ein neuer „norddeutscher Spirit“ das Wachstum in der Region vorantreiben. Zweitens gilt es, die Zusammenarbeit und die gemeinsame Ver- marktung voranzutreiben, insbesondere bei den Themen Digitalisierung, Energiewende, Förderung und Ansiedlung wertschöpfungsintensiver Unter- nehmen. Drittens unterstreicht das Papier, dass eine koordinierte norddeutsche Wirtschaftspolitik eine ständige, schlagkräftige Organisationsstruktur auf Ebene der Staats- und Senatskanzleien benötigt – ähnlich der IHK Nord auf Wirtschaftsseite. „Anstelle von Kleinstaaterei müssen wir im Bundesrat ein ge- meinsames Abstimmungsverhalten sicherstellen“, forderte Aust. Stärken und Chancen der Branchen Die Stärken des Nordens gehen über die Energie- und Industriepolitik hinaus. So sind die maritime Wirt- schaft und Infrastrukturmit über 50Milliarden Euro Wertschöpfung pro Jahr eine tragende Säule der deutschen Exportwirtschaft: „Außenwirtschaft liegt in der DNA von Norddeutschland“, konstatiert An- ders. Um die internationale Position der Region zu stärken, haben die Handelskammern Hamburg und Bremen im Februar eine norddeutsche Hafenkoope- ration initiiert. Damit notwendige Infrastrukturpro- HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 38 FOTOS: CHRISTIAN CHARISIUS/DPA, SPUNO/STOCK.ADOBE.COM TREND WENDE

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