Juni/ Juli 2022

HOTEL VIER JAHRESZEITEN Das Hotel Vier Jahreszeiten ist legendär. Es steht für Luxus und Komfort, aber auch für Würde, Charme und Charakter. Wohnkultur inszeniert sich von selbst in diesem Haus, das Traditionen wahrt und zugleich Neues wagt, dessen individuelle Note Gäste und Personal gleichermaßen betört. Staatsoberhäupter nehmen hier Quartier, Filmlegenden und Industrielle, aber auch Scheichs und Royals halten Hof amNeuen Jungfernstieg. „Begonnen hat alles mit elf Zimmern auf drei Etagen“, erzählt Hoteldirektor Ingo C. Peters. Seit 25 Jahren leitet er das Grandhotel, das keiner so gut kennt wie er. Er berichtet, wie der Gründer Friedrich Haerlin das Hotel 1897 aus einer Zwangsversteigerung erwarb und mit Weitblick expandierte, indem er in den Folgejahren die angrenzenden fünf Immobilien sukzessive hinzukaufte. „1928 wurde das Gebäudeensemble einheitlich auf fünf Etagen aufgestockt und mit einem durchgehenden Kupferdach versehen.“ Hinzu kam eine neue Fassade, und das Haus, das um 1900 das erste Hotel der Stadt mit einer Warmwasser-Zentralheizung war, erhielt das Aussehen, wie es die Welt heute kennt. Mit dem Verkauf an einen japanischen Bauunternehmer im Jahr 1989 endete die Ära Haerlin. Danach wechselte die Nobelherberge noch zweimal den Besitzer, ehe sie 2013 an den aus dem Rheinland stammenden Unternehmer Kurt Dohle ging. BETTEN-SCHWEN Als dem Zigarrenfabrikanten Carl Joa- chim Schwen mit Abzug der Dänen aus Wandsbek im Jahr 1864 ein Großteil der Kundschaft wegbrach, eilte ihm seine Frau Ca- tharina Dorothea zur Hilfe. Die gelernte Näherin gestaltete einen Teil der Geschäftsräume ihres Mannes in einen Handel mit Weißwaren und Textilien um. Eröffnung war am 1. Mai 1872. Seit 2020 leitet Regina Schwen die Heinrich Schwen GmbH & Co. KG – benannt nach dem Sohn der Gründerin und besser bekannt als „Betten- Schwen“ – in fünfter Generation. Von der ge- steppten Daunendecke bis zummotorbetriebe- nen Bettrahmen bietet das Fachgeschäft in der Wandsbeker Marktstraße alles, was der Mensch zum Schlafen benötigt. Regina Schwen und ihre fünf Mitarbeiterinnen sind davon überzeugt, dass es das eine Universalbett nicht gibt: „Je nach Körperbau, Geschmack, Wohnverhältnissen und eigenem Empfinden müssen wir das optimale Bett für jeden individuell zusammenstellen.“ KERLING GEBRÜDER BÜROTECHNIK Die Welt von Jörn Düsekow ist die der digitalen Bürokommunikation. „Wir ticken hier alle so“, sagt er. „Wäre das nicht der Fall, wären wir in unserem Job falsch.“ Der 50-Jährige leitet gemeinsammit Frank Thieme die Kerling Gebrüder Bürotechnik GmbH, ein Handels- und Systemhaus für Kommunikationstechnik und Datenverarbei- tung. Die beiden Geschäftsführer und ihr elfköpfiges Team richten PCs und ganze Computernetzwerke ein, bringen Server zum Laufen, installieren mobile Endgeräte, Telefonanlagen und Fotokopierer. Zudem unterstüt- zen sie Firmen bei der Digitalisierung. Gegründet wurde das Unternehmen vor 100 Jahren von den Gebrüdern Kerling in einer Garage in Altona. Sie handelten damals mit mechanischen Geräten aller Art: Schreibmaschinen mit Typenhebel, mechanische Registrierkassen, Fakturiermaschinen. Später kamen noch Strickmaschinen hinzu. Das Geschäft florierte, bis der Zweite Weltkrieg die Brüder zum Verkauf zwang. Thieme und Düsekow stehen seit den 1990er-Jahren an der Spitze der Firma, die inzwischen in Eimsbüttel ansässig ist. Ihre Zielgruppe sind vor allem kleine und mittelständische Betriebe, die einen höheren Anspruch an ihren IT-Dienstleister stellen. HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 20 HAMBURGER JUBILARE 125 JAHRE 150 JAHRE 100 JAHRE

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