Juni 2019

WWW.HK24.DE 47 FOTOS: STEFAN BUNGERT URBAN DATA PLATFORM BIRGIT REUTHER redaktion@hamburger-wirtschaft.de keine neue Datenbank für die Stadt gebaut. Stattdes- sen nutzt das Projekt unter anderem rund 40 fach- spezifische Systeme und macht deren Daten der Allgemeinheit zugänglich. Verantwortlich für den Datenschutz sind die Institutionen, Behörden und Firmen, die Informationen zur Verfügung stellen. Es gehe um den „Schlüssel zur Stadt“, sagt Tegt- meyer – und verweist nachdrücklich auf die Unab- hängigkeit der Stadt von Internetdienstleistern wie Google, Apple, Facebook und Amazon. Das Hambur- gische Transparenzgesetz verpflichtet Verwaltun- gen seit 2012 dazu, eine Vielzahl von Dokumenten online bereitzustellen. Längst integrieren aber auch unabhängige Institutionen und Betriebe ihre Daten, umzu demkollektiven Pool beizutragen. Clubs und Konzertplätze lokalisieren Besonders gefragt im Rahmen der Urban Data Plat- form ist das Geoportal Hamburg, also webbasiert ab- rufbare Karten. Veranstalter können dort mithilfe der Daten von Eventlotse Hamburg etwa Gelände für ihre Konzerte finden. Logistikunternehmen wiede- rum lassen sich Verkehrskameras anzeigen, um ihre Routen zu planen. Neu im Geoportal ist das Club-Ka- taster, das in Kooperation mit dem Clubkombinat Hamburg entstand und die Lage zahlreicher Musik- clubs anzeigt. So lassen sich etwa bei Neubauten mögliche Lautstärkebelastungen einkalkulieren. Weiterer Ausbau geplant Der Landesbetrieb Geoinformation befasst sich schon lange mit solchen Konzepten, erklärt Tegt- meyer. Doch im Rahmen der Initiative „European In- novation Partnership on Smart Cities and Communi- → Sie brauchen be- stimmte Datensät- ze für Ihre Firma? Dann können Sie sich beimUrban Data Hubmelden. Das Kompetenz- teamhilft bei der Suche nach Infos auf der Plattform – und versucht, nicht eingetragene Datensätze zu besorgen und einzuspeisen. Auf Anfrage erläu- tern die Experten die Funktion des Netzwerks auch in Ihrer Firma. → Welche Einsatz- möglichkeiten bietet die Urban Data Platform? Das prüfen Software­ experten in „Ha- ckathons“. Das nächste Event ist für den Herbst geplant. Infos unter: www. urbandataplatform. hamburg DieUrbanData Platform ist das Systemder Systeme – ein Schlüssel zur Stadt. SASCHA TEGTMEYER, PROJEKTLEITER Derzeit noch imTest: die Anzeige der Belegung von E-Auto- Ladestationen ties“ habe sich Hamburg 2016 dem Anliegen einer standardisierten Urban Data Platform verschrieben. Das Projekt sei zugleich „technologisches Herzstück“ der Strategie Digitale Stadt, angesiedelt bei Senats- kanzlei sowie demAmt für IT und Digitalisierung. In Planung ist derzeit die Erweiterung der Platt- form um Echtzeitdaten. Im Test befindet sich etwa ein Portal, das zeigt, ob E-Auto-Ladestationen belegt sind. Und langfristig soll per 3D-Simulation ein „di- gitaler Zwilling“ des öffentlichen Raums entstehen, mit demsich neue Gebäude präzise planen lassen. Eine charmante Anwendung liefert schon jetzt die Initiative Mundraub.org: Sie nutzt das Straßen- baumkataster auf der Plattform, um einen Pflück­ atlas für öffentlich zugängliche Obstbäume zu erstellen – für jeden schmackhafte Daten sozusagen.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz