Juni 2019

BLINDE ZEILE HAMBURGER WIRTSCHAFT 20 BARKASSEN-MEYER Seine Schiffe flitzen umher, auch Hubert Neu­ bacher ist emsig – und hat viele Ideen. Klar, bei Barkassen-Meyer gibt es Klassiker wie die Hafenrundfahrt. Doch der imNorden hei­ misch gewordene Österreicher (links an Bord der „Commodore“ von 1992) möchte mehr: „Wir müssen nicht die Größten sein, aber wir wollen die Besten sein“, sagt der Firmeninha­ ber, der etwa Lesungen an Bord initiiert hat. Zum 100-jährigen Jubiläum feierte er seinen ersten eigenen Neubau – eine von Udo Lin­ denberg gestaltete Kunstbarkasse. 100 Jahre Seit 1919 WILHELMG. CLASEN Nachhaltigkeit ist in – aber nichts Neues für WilhelmG. Clasen: Der Familienbetrieb hat schon immer auf natürliche Rohstoffe gesetzt. AmAnfang war es Jute, heutzutage handelt er auch mit Sisal oder Kokos. „Wir bieten eine 100-jährige Erfahrung im Bereich Naturfasern“, sagt Gründersohn Peter Clasen, seit 1966 Geschäftsführer. „Unsere Kunden sehen in uns nicht nur einen Lieferanten, sondern schätzen uns als einen echten Sourcing-Partner.“ Denn das in der Burchardstraße ansässige Unternehmen unterstützt auch bei der Entwicklung neuer Produkte. WGC ist weltweit tätig. In Bangladesch gründete der Betrieb 2005 eine Firma, die auf die Veredelung von Naturfasern spezialisiert ist. Automobil-, Papierzellstoff- und Bauindustrie sind Abnehmer. „Mit Leidenschaft schaffen wir Fortschritt“, sagt Clasen. Nachlassen kommt für ihn nicht in Frage: „Das Rohstoffgeschäft ist ein hochsensibler Markt.“ JOSEF HOFFMANN In Hamburg wird viel gebaut, die Stadt verändert sich fortwährend. Die Josef Hoffmann GmbH & Co. KG aus Schnelsen leistet dazu ihren Beitrag –als eine der ältesten Baufirmen der Hansestadt: Das Familienunternehmen besteht seit 1894! Dass es sein 125-jähriges Jubiläum feiern kann, ist allerdings nicht selbstverständlich. Als Gründersohn Josef Hoffmann junior in den letzten Tagen des ZweitenWeltkriegs fiel, stand seine Witwe vor der Frage, wie es weitergehen sollte. Schließlich entschied sich die vierfache Mutter, das Unternehmen forzuführen, was durch­ aus mit Risiken verbunden war. Doch zumGlück ging alles gut. Heute ist die Firma sehr erfolgreich, egal ob bei Neubauten oder Modernisie­ rungen. Für ihr weiteres Bestehen sorgen inzwischen die Urenkel des Gründers, die in vierter Generation der Firmenleitung angehören. 125 Jahre Seit 1894 100 Jahre Seit 1919