APRIL/MAI 2025

TORSTEN MEISE / KYRA HELEN MEISE In seinem Labor in Altona kultiviert das Start-up BLUU Seafood Zellen von atlantischem Lachs und Regenbogenforellen im Bioreaktor – und verarbeitet sie zum Beispiel zu Fischbällchen. Das innovative Verfahren ist eine umwelt- und tiefreundliche Alternative zu Fangfisch. Kathrin Haug, Vizepräses und Leiterin des Ausschusses für Technologie, Innovation und Digitalisierung in der Handelskammer Webinare Wie können kleine und mittlere Un- ternehmen (KMU) mit geringen Res- sourcen erfolg- reich innovieren? In einer Video- Reihe präsentiert die Kammer Lö- sungswege mit Praxisbeispielen aus Hamburger Betrieben. Die Be- deutung eines In- novationsmanage- ments wird eben- so erklärt wie die Rolle von Partner- schaften und Ko- operationen: www.hk24.de/ inno-webinare Eine Zukunftsstiftung zur Start-up-Förderung Um die Entwicklung solcher und anderer innovativer Ideen zur Marktreife besser als bis- lang zu unterstützen, fordert die Handelskammer Hamburg in ihrem Strategiepapier zu Inno- vationen (siehe Seite 46) die Ein- richtung einer „Zukunftsstif- tung“, die mit ihren Erträgen dort einspringt, wo Venture Ca- pital fehlt und klassische Inves- toren zögern. Jeder investierte Euro der Stiftung soll dabei durch Co-Investments privater Kapitalgeber um ein Vielfaches gehebelt werden. Einen Turbo für mehr Dy- namik sollen zudem Sonderin- novationszonen zünden. „Da müssen alle Stakeholder zusam- menkommen und Wege frei machen, damit Ideen schnell und unbürokratisch getestet und umgesetzt werden können“, sagt Kathrin Haug, erfahrene Un- ternehmerin, Investorin und Leiterin des Ausschus- ses für Technologie, Innovation und Digitalisierung bei der Handelskammer Hamburg. Mit dem Reallabor zu autonomer Mobilität habe Hamburg bereits gezeigt, wie so etwas funktionieren kann. Die Stadt müsse mehr solcher mutigen Ent- scheidungen treffen, so die In- novationsexpertin, denn der Handlungsdruck auf Hamburg und Europa insgesamt würde bekanntlich immer größer. Auf diesemWeg sollen dann noch mehr Leuchtturmprojekte wie der Hamburger Quanten- computer entstehen. Ein Bei- spiel übrigens, das im letzten Jahr nicht nur für einen medi- enwirksamen Pressetermin gut war, sondern bereits ein weite- res spektakuläres Projekt nach sich gezogen hat. Dank einer Förderung der Investitions- und Förderbank Hamburg (IFB) wurde einem Konsortium aus DESY, DLR und diversen Start-ups ermöglicht, den Quantencomputer für die Entwicklung neuer Quanten- KI-Methoden zu nutzen. Mit deren Hilfe sollen sich beispielsweise die immer komplexeren Daten des Large Hadron Collider (LHC) am CERN auswerten lassen. Die Abkürzung des Projektes, HQML, sollte man dabei in der Hansestadt mit einem gewissen Stolz zur Kenntnis nehmen, steht sie doch für „Ham- burg Full Stack QuantumMachine Learning“. HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 36 FOTOS: BLUU GMBH (2), KATI JURISCHKA INNOVATIONSSTANDORT HAMBURG

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