APRIL/MAI 2025

Amer: Was wäre denn die Alternative? Auf Fach- kräfte zu verzichten? Schon weil unsere Arbeits- sprache auch in Hamburg Englisch ist, haben wir das Glück, gute Leute wie Ullas Wadhwa, die vollen Einsatz für das Unternehmen zeigen, zu uns nach Hamburg zu holen. Das lassen wir uns gerne einiges kosten, denn sie unterstützen uns erfolgreich bei der konkreten Umsetzung unserer „Strategie 2030“. Oesterhelweg: Weil erkannt wurde, wie viel teurer unbesetzte Stellen sind, wächst die Bereitschaft, ge- nerell mehr ins Personal zu investieren. Gute Leute zahlen ein Vielfaches der Investitionen zurück. Wir schenken unseren Azubis von Beginn an ein hohes Maß an Verantwortung und Gestaltungsfreiheit. Dass wir von der Handelskammer auch dafür als „Hamburgs bester Ausbildungsbetrieb“ ausgezeich- net wurden, freut uns daher sehr. Abseits solcher quasi Start-up-Methoden zählt am Ende aber im- mer das, was heutzutage Purpose heißt. Wir müs- sen den Menschen nicht nur vermitteln, welchen Zweck ihre Arbeit imUnternehmen erfüllt, sondern auch umgekehrt, was das Unternehmen für ihr Le- ben bedeuten kann. Sinnstiftung ist also ein wichtiges Thema? Amer: Unbedingt. Abgesehen von der Höhe der Ge- haltsabrechnung hilft ein positives Image – getrie- ben von unserer identifikationsstiftenden, nachhal- tigen, langfristigen „Strategie 2030“ – bei der Gewinnung von Talenten mindestens genauso wie die vier anderen Faktoren. Ob bei Qualifizierungs- oder Bewerbungsgesprächen: Wir stellen stets den Menschen in den Mittelpunkt und welche Rolle die Kandidat:innen und ihre Werte für uns spielen. Kriegen Sie diese Gewichtung auch bei Bewer- bungen gespiegelt? Amer: Was Hapag-Lloyd attraktiv macht, zum Bei- spiel für IT-Fachkräfte, sind unsere Technologie- Transformation sowie unsere Weiterbildungsange- bote. Dafür haben wir sogar unsere eigene Hapag- Lloyd Academy gegründet. Durch den direkten Zugang zu unserer eigenen, maßgeschneiderten Bildung ermöglichen wir es unseren Mitarbeiten- den, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, ihre Qualifikationen zu erweitern und stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. So schaffen wir nicht nur eine höhere Fachkompetenz im Unternehmen, sondern eröffnen unseren Talenten auch neue Per- spektiven für verantwortungsvollere und an- spruchsvollere Positionen. Oesterhelweg: Die Haspa verfügt ebenfalls über eine eigene Akademie. Die fortlaufende Qualifizie- rung unserer Mitarbeitenden ist aber nicht nur das A und O, sondern auch der Bereich, auf den wir als lichen Nachwuchs geschaffen, nicht nur für unsere eigenen Azubis. Amer: Im Unterschied dazu bieten wir bei Hapag- Lloyd moderne Tradition. In unserer wunderschö- nen Zentrale am Ballindamm gibt es zum Beispiel sowohl einen Paternoster als auch eine moderne Arbeitsumgebung, die kollaboratives Arbeiten und Innovation fördert. Wir geben jedem eine Stimme – unabhängig von Position oder Erfahrungslevel – und ermöglichen es unseren Mitarbeitenden, aktiv Einfluss auf den Erfolg unseres Unternehmens zu nehmen. Darüber hinaus unterstützen wir internationale Kolleg:innen bei Behördengängen oder der Woh- nungs- und Schulsuche, die ohne deutsche Sprach- kenntnisse nicht einfach ist. Es gibt da einen Blu- menstrauß an Hilfestellungen bis hin zu Fitness-, Sport-, Kulturangeboten oder dem Deutschlandti- cket, um nachhaltige Mobilität herzustellen. Integration kann sehr teuer sein. Trägt Hapag- Lloyd die hohen Kosten? HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE FACHKRÄFTE MANGEL

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