April/Mai2024

→ WWW.HK24.DE 57 EHREN AMT ← MAREIKE WALTHER Die Welt bereisen, andere Länder entdecken – für Mareike Walther gibt es kaum etwas Aufregenderes. Deshalb entschloss sie sich zunächst auch für eine Ausbildung zur Hotel- fachfrau. 2009 kam sie nach Hamburg, um ihren Betriebswirt zu absolvieren. Nach dem Einstieg ins Personalwesen war sie ab 2013 im Grand Elysée Ausbildungsbeauftragte, wurde dort später Personalleiterin und absolvierte parallel die Aufstiegsfortbildung zur geprüften Personalfachkauffrau (IHK). Ehrenamtliche Prüferin wurde Walther, weil es ihr eine „Herzensangelegenheit“ ist, den Nachwuchs von morgen zu begleiten. Inzwi- schen ist sie Ausbildungsleiterin bei der Au- tobahn GmbH des Bundes und prüft nicht mehr Hotelfachleute, sondern Straßenwärter – ein Beruf rund um die Sicherheit und den Betrieb von Straßen. Für das 2018 gegrün- dete Unternehmen baut sie den Ausbil- dungsbereich der Niederlassung Nord auf. Derzeit betreut die 41-Jährige 24 Azubis. Neben ihrem Engagement als Prüferin ist sie ordentliches Mitglied im Berufsbildungsaus- schuss der Kammer. „Die Ausbildung im dua- len System in Deutschland ist fantastisch und einzigartig“, sagt sie. „Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels gewinnt dieser Bil- dungsweg wieder an Bedeutung und erhält eine höhere gesellschaftliche Anerkennung.“ CHRISTIAN GRUSCHKA Wie gelangt etwas von A nach B? Wie kom- men Waren in die Regale? Schon als Ju- gendlicher interessierte sich Christian Gruschka für Logistik. Er lernte Speditions- kaufmann, worauf noch ein Studium der Be- rufs- und Wirtschaftspädagogik folgte. Heute ist der 53-Jährige Abteilungsleiter an der „Beruflichen Schule gewerbliche Logistik und Sicherheit“ und unterrichtet dort Fach- kräfte sowohl für Lager- als auch für Hafen- logistik sowie Hafenschiffer – Fächer, die er auch für die Handelskammer prüft. Im Gegensatz zu einigen Kolleginnen und Kol- legen erlebt Gruschka die jungen Menschen, mit denen er zu tun hat, als zielorientiert und wissbegierig. Viele von ihnen, sagt er, möch- ten sogar ihre Ausbildung verkürzen. Sobald der passionierte Skifahrer, Snow- boarder und Segler Feierabend hat, schaltet er ab. Am Homeoffice ist er persönlich nicht interessiert. Ob er sich auch einen anderen Beruf vorstellen könne? „Wenn überhaupt, dann irgendetwas mit Handel und Logistik.“ ↑ BORIS SCHMIDT Ein Leben ohne Prüfertätigkeit könnte sich Boris Schmidt nicht mehr vorstellen. Viel zu sehr schätzt er es, sich mit Men- schen am Ende ihrer Ausbildung auseinanderzusetzen. „Indem ich Prüfungen abnehme, habe ich Anteil daran, dass der Wirt- schaft qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen“, sagt der Geschäftsführer der Carbin Development GmbH. Der gebürtige Hamburger studierte zunächst Elektrotechnik, bevor er ein BWL-Studium absolvierte. Seit 2015 prüft er Büro- und Einzelhandelskaufleute, Wirtschaftsfachleute so- wie Betriebswirte. Mit seiner Unternehmensberatung hat sich Schmidt auf das Thema „Nachfolge“ spezialisiert, was eben- falls ein wichtiger Grund für ihn ist, für die Handelskammer im Einsatz zu sein: „Viele möchten einen bestehenden Be- trieb übernehmen. Dafür benötigen sie bestimmte Qualifika- tionen, die ich ihnen vermitteln kann.“ Weiterbildung ist dem 56-Jährigen wichtig. Er würde sich wünschen, dass die Menschen nach ihrer Ausbildung nicht auf einer Stufe stehenbleiben, sondern sich stetig weiter- qualifizieren. Er selbst geht mit gutem Beispiel voran – und macht jedes Jahr eine größere berufliche Fortbildung.

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