April/Mai2024

Grün in die Zukunft Nachhaltigkeit ist ein Innovationstreiber – doch auf demWeg zur klimaneutralen, ökologischen Wirtschaft sind noch einige Hürden zu überwinden. Die HW hat drei Hamburger KMU besucht, die sich der Umwelt verpflichtet sehen. Nachhaltig wirtschaften: Die SUND Group in Rahlstedt setzt auf Recyclingmaterialien, eine von Solarstrom versorgte neue Firmenzentrale – und hat die von Karen Queitsch (re.) geleitete Nachhaltigkeitsabteilung der Geschäftsführung zugeordnet. Die UmweltPart- nerschaft Hamburg richtet sich an alle Hamburger Betrie- be, die freiwillig etwas für den Umweltschutz tun möchten: www. hk24.de/umwelt partnerschaft Die Kammer bietet eine kostenlose Einstiegsberatung zu allen Umwelt- und Energiethe- men: www.hk24. de/umweltberater Die Innovations Kontakt Stelle Hamburg will Wirt- schaft und Wis- senschaft verbin- den und stellt Kon- takte her. www.iks- hamburg.de Netzwerke und Kooperationen Um „Nachhaltigkeit in der Unternehmensmission und -vision strategisch zu verankern“, hat Queitsch eine Agentur beauftragt. Denn echter Wandel ist nicht al- lein mit Bereitschaft und Überzeugung möglich, er er- fordert auch zusätzliche Kapazitäten und Kenntnisse. Ohne entsprechendes Personal, gibt Frank Tießen vom Geschäftsbereich Nachhaltigkeit und Mobilität der Handelskammer zu bedenken, fehlt es jedoch rasch an beiden Faktoren. Ein Mangel, dem auch die Handelskammer Hamburg Bildungs-Service gGmbH entgegentreten will – mit „Info-Veranstaltungen, Netz- werktreffen, Telefonberatungen, Weiterbildungsange- boten“, soder Teamleiter Industrie, Energie, Umwelt. Als wichtige Plattform für den ökologischen Wan- del nennt er etwa die UmweltPartnerschaft Hamburg (siehe Randspalte): eine von der Kammer mitgetragene Institutionmit bisher gut 1600 teilnehmenden Firmen, die mehr für den betrieblichen Umweltschutz tun wol- len. Mit der Hilfe von Fachleuten für Effizienzmaßnah- men undRechtsfragen, Tutorials und Lehrgängen oder einem regelmäßigen Stammtisch – und mit dem Ziel, Nachhaltigkeit undRentabilität zuverbinden. W er eine lebenswerte Zukunft aktiv mitge- staltenwill, muss schnell agieren. Das war auch Karen Queitsch klar, als ihr Bereich „Nachhaltigkeit & Innovation“ der Geschäftsführung der SUND Group zugeordnet wurde. Der Rahlstedter Mittelständler, der vorwiegend Müllbeutel und Haushaltshelfer aus Recyclingmaterial herstellt, setzte damit ein Zeichen, um sein ökologisches Ge- schäftsmodell zukunftsfähig zumachen. Zu den Maßnahmen, die in diesem Geiste ergrif- fen wurden, gehörte etwa der 2023 abgeschlossene Neubau einer energieneutralen Firmenzentrale, die mit ökologischen und recycelbaren Baustoffen errich- tet wurde und deren Dach zahlreiche Photovoltaik- Elemente und Grünflächen beherbergt. Doch die Ab- teilungsleiterindes Unternehmens, das einst Jutebeu- tel produzierte und damit von vornherein auf Kreis- laufwirtschaft setzte, will Nachhaltigkeit auch in der Ausbildung verankern – und das Jobprofil „Büro- und Industriekaufleute“ um „Nachhaltigkeitskauffrau oder -mann“ erweitern. „Wir haben den Ehrgeiz, da das erste Ausbildungsunternehmen zu werden“, be- schreibt Queitsch ihr ambitioniertes Ziel. HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 52 FOTOS: SUND GROUP (2), ZRKULAR UG KLIMA NEUTRALITÄT

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