April/Mai 2023

Nach vier Jahren „Walddörfer Getränke Center“ möchte Redost Hmka seinen beruflichen Weg künftig im sozialen Bereich weitergehen. Sollten Sie sich für das Unternehmen von Redost Hmka interessieren, wenden Sie sich bitte unter Nen­ nung der Chiffre­ nummer HH-A- 23010012 an Sabine Pilgrim von der Handels­ kammer (sabine. pilgrim@hk24.de , 36138-787). Zahl­ reiche Ratschläge und Informationen zu den Beratungs­ angeboten der Handelskammer sind je nach Ihrem Vorhaben unter www.hk24.de/ nachfolge zusam­ mengestellt. können. Zwar zerbrach er sich immer wieder den Kopf darüber, was er nach der Schulzeit beruflich machen könnte, fand darauf aber zunächst keine Antwort. „Ich wusste eigentlich nur, dass ich irgend- wann einmal Unternehmer sein wollte“, erzählt der heute 23-Jährige. Nach Abitur und FreiwilligemSozialemJahr kam ihm die Idee, einen bestehenden Betrieb zu überneh- men, statt neu zu gründen, und er erwarb denGeträn- kemarkt an der Farmsener Landstraße. „Bis auf eine kleine Finanzspritze von der Familie habe ich den Kauf ganz allein hinbekommen“, berichtet er und ge- steht, es manchmal zu bereuen, nicht BWL studiert zu haben: „Bessere Vorkenntnisse hätten mir vieles erleichtert.“ Er hat sich das notwendige Know-how schließlich selbst angeeignet. Inzwischen weiß er, wie Buchhaltung funktioniert, wie man eine Steuer- erklärungmacht, wie Preise kalkuliert werden. Wenn Redost, dessen Eltern vor 24 Jahren aus Syrien nach Deutschland kamen, sein Unternehmen jetzt schon wieder veräußern möchte, so hängt das mit einer ganz persönlichen Erfahrung zusammen. „Ich war ein schwieriges Kind“, berichtet er. „In der Schule hatte ich Probleme, und es hieß, ich würde noch nicht einmal meinen Realschulabschluss schaf- fen.“ Hilfe erfuhr er vom „Schülerparadies“. Das Teamdieser sozialen Einrichtung unterstützt Kinder und Jugendliche unter anderem bei den Hausauf­ gaben, gibt ihnen Nachhilfe, lernt gemeinsammit ih- nen für Klausuren und ist bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz behilflich. „Das warmeine Rettung“, sagt Redost. Seine schu- lischen Leistungen verbesserten sich, er machte Abi- tur. Durch das „Schülerparadies“ hat er erfahren, was gemeinnützige Arbeit bedeutet und wie wichtig sie ist. DerWunsch, selbst auf sozialerEbene tätig zu seinund den Menschen etwas von dem zurückzugeben, was ihm zuteilwurde, entstand während dieser Zeit. „Des- halb hatte ichmich nach demAbitur auch für ein Frei- williges Soziales Jahr entschieden.“ Seit einiger Zeit studiert er an der FOM Hochschule in Hamburg das Fach „Soziale Arbeit“ und plant, seinen künftigen be- ruflichenWegnun indiesemBereichweiterzugehen. Der Freizeitgolfer und Dart-Spieler, der nicht gern herumsitzt, sondern lieber aktiv ist, möchte den rund 300 Quadratmeter großen Getränkemarkt mit zwei Lieferwagen und Partyservice inklusive Zapfan- lage und Bierzelt möglichst zeitnah verkaufen. Auch eine Teilhaberschaft wäre denkbar. Was dann kommt, verrät er noch nicht: „Jetzt steht erst einmal der Abschluss des Studiums im Fokus, alles andere findet sich dann.“ W enn Redost Hmka durch seinen Getränke- markt geht, denkt er zuweilen an die Zeit vor vier Jahren zurück. Erwar 19 undhatte das Unternehmen in Volksdorf gerade erworben. „Es war alles eine ziemliche Schufterei“, erzählt er. „Ich hatte damals nur einen einzigenMitarbeiter, der aber nicht mehr lange geblieben ist.“ Redost erinnert sich, wie er das Geschäft, zu dessen Kundschaft vor allem Büros, Gastronomie und Hotellerie zählen, eine Zeit lang ganz allein bewältigenmusste: Kisten schleppen, Lieferservice, Marktverkauf, Lagerverwaltung. „Zum Glück hat mich meine Familie in dieser Phase tatkräftig unterstützt.“ Seine Familie – das sind Mutter, Schwester und einige Cousins. Sie hal- ten zusammen; und wenn es darauf ankommt, pa- cken sie alle gemeinsam mit an. Allerdings hat sich Redost inzwischen auch ein festes fünfköpfiges Team aufgebaut, auf das er sich verlassen kann. Seit er das Geschäft führt, steigt der Umsatz. Langsam zwar, aber konstant. Dass er einmal einen Getränkemarkt besitzen würde, hätte er sich als Jugendlicher nicht vorstellen FRANK SCHLATERMUND frank.schlatermund@hk24.de Seit 2019 betreibt Redost Hmka einen Getränkemarkt in Volksdorf. Mit großem Erfolg. Dennoch möchte er beruflich einen neuen Weg einschlagen und verkaufen. Mit 19 Jahren Unternehmer HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 62 FOTO: KARIN GERDES UNTERNEHMENS PORTRÄT

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