APRIL/MAI 2021

HAMBURGER WIRTSCHAFT 30 fremde, der mit dem Auto kommt, muss weiterhin denWeg in sein Parkhaus finden. Von Have: Ich glaube, dass die Zeit momentan im- mer noch so ist, dass wir Parkplätze brauchen. Aber natürlich müssen wir uns auch rechtzeitig weiter- entwickeln, um alternative Strategien parat zu ha- ben. All das wurde übrigens vor zwei Jahren schon thematisiert. Wir erfinden gar nichts neu, die Ideen sind da und liegen in der Schublade, weil wir eigent- lich genau wissen, was auf uns zukommt. Durch Co- rona ist das plötzlich akuter geworden, weil wir massive Leerstände haben. Bei mir vor dem Fenster ist eine Karstadt-Filiale, die ist geschlossen. Aber wir haben unsere Hausaufgaben schon gemacht: Leerstandsmanagement, wie können wir das an- ders besetzen, mit Künstlern, mit Ausstellungen. Wir brauchen nur relativ lange, bis wir Konzepte, die fertig in der Schublade liegen, vernünftig umset- zen. Jetzt geht es schneller voran, weil wir Druck verspüren. Hauptgrund für den Besuch der City ist ein Ein- kauf. Verliert die Innenstadt an diesem Punkt aber nicht gerade an Attraktivität? Engler: Wir befinden uns durch die Pandemie in ei- nem Transformationsprozess der Innenstadt. Die prominenten freien Flächen von Galeria Kaufhof und Karstadt Sport bereitenmir Sorgen, und es wer- den weitere Leerstände hinzukommen. Aber auf Dauer wird die Innenstadt zu ihrer Stärke zurück- kehren. Hamburg benötigt eine attraktive Innen- stadt, da diese auch Identifikationsort für die Be- wohner ist. Das Stadtbild ist sehr attraktiv. Den möglichen Leerständen müssen wir mit attraktiven Konzepten und kreativen Ideen begegnen. Was wünschen Sie sich konkret? Engler: Wir wünschen uns zum Beispiel, dass Teile der Universität in die Innenstadt ziehen. Studie- rende würden abends zur Belebung beitragen und dafür sorgen, dass sich weitere Gastronomie oder Nina Häder Die studierte Wirtschaftsgeografin ist seit 2008 Quartiersmanagerin des Niendorfer Einkaufszent- rums Tibarg. 2010 war die 39-Jährige maßgeblich an der Einrichtung des Niendorfer Business Improve- ment Districts (BID) beteiligt und ist heute Geschäfts- führende Gesellschafterin der Stadt + Handel City und Standortmanagement BIDGmbH. Mit ihrem Unternehmen setzt sie neben dem BID Tibarg das erst kürzlich eingerichtete BID in der Carl-Petersen- Straße in Hamburg-Hamm um und begleitet die Vorbereitung des BID Blankenese. FOTOS: OLIVER VONBERG (2)/MICHAEL ZAPF/MIKE SCHAEFER (MONTAGEN)

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