April/Mai 2022

SANDRA GOETZ redaktion@hamburger-wirtschaft.de wenige Mittel einzuplanen: „Viele Firmen scheitern an mangelnden Ressourcen“, warnt Social-Media- Spezialist Thomas Roß ( www.tr3m.de ). „Je besser die Planung, desto sinnvoller ist das Geld eingesetzt.“ Sich nicht entmutigen lassen Erfolg in Social Media hat viele Aspekte – und richtet sich nicht nur nach der Anzahl der Personen, die die Seite mit einem „Gefällt mir“ markieren („Follower“ oder „Fans“). So hat EDEKA 211 000 Follower auf In- stagram und mehr als 1,2 Millionen Fans auf Face- book, die auf Technologie spezialisierte PR-Agentur Frau Wenk dagegen „nur“ knapp 1000 Follower auf Instagram und 650 auf dem Business-Netzwerk Lin- kedIn. Über den Erfolg sagt das aber nicht unbedingt etwas aus: „Wichtiger als die Follower-Zahlen sind das Erreichen der eigenen Zielgruppe und eine hohe Interaktionsrate“, so Roß. Denn je mehr Menschen auf Beiträge reagieren, sie also teilen, „liken“ oder Kommentare schreiben, desto stärker bleibt das Un- ternehmen imGespräch. Grundsätzlich gilt: Jedes Unternehmen ent- scheidet selbst, was wichtig ist. Um Kosten zu spa- ren, ist es nach einer Ausprobierphase aber sinnvoll, das Erreichen der eigenen Ziele ab und zu anhand von Kennzahlen zu überprüfen. Wie das mit Bord- mitteln funktioniert, vermitteln etwa Kurse der HKBiS ( www.t1p.de/hw-analytics ). Öfters etwas wagen „Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von Social Media ist ein nachhaltiges Sendebedürf- nis“, sagt Andrea Buzzi, Gründerin und Geschäfts- führerin der PR-Agentur Frau Wenk: Wer Marketing per Instagram & Co. betreiben will, sollte etwas zu sagen haben. Doch gerade KMU können es einfach ausprobie- ren. „Kleinere Unternehmen haben dabei einige Vor- teile gegenüber großen Konzernen. Sie können leich- ter einfach loslegen, schließlich haben sie viel schlankere Abstimmungsprozesse“, betont Buzzi. „Dazu kommt, dass man gerade in Nischen via Social Media perfekt Mikrozielgruppen erreichen kann – und das maximal authentisch.“ Allen Interessenten steht die Handelskammer selbstverständlich mit Webinaren, Sprechtagen und weiteren Infos (siehe Randspalte) zur Seite. Als Social Media bezeichnet man digitale Medien (Plattformen) und Technologien, über die sich Menschen austauschen kön- nen. Einen Über- blick, welche Platt- formen Unterneh- men wie einsetzen können, finden Sie unter www.t1p.de/ hw-SoMe Wie können Unter- nehmen Social Me- dia in der Kommu- nikation nutzen? Darüber informiert die Handelskam- mer mit demWe- binar „Social Me- dia für Einsteiger“, einem regelmäßi- gen Online-Marke- ting-Sprechtag und vielen weite- ren Angeboten. Einen Überblick finden Sie unter www.hk24.de/ social-media Die HKBiS bietet Weiterbildungen zum Social-Media- Manager IHK an. Das Angebot um- fasst Grundlagen, Strategie, Moni- toring, Control- ling und Influen- cer-Marketing. www.hkbis.de/ kurs/social-media- manager-ihk-2 Einen Überblick über die Social- Media-Angebote der Kammer fin- den Sie unter www.hk24.de/ socialmedia Die richtige Plattform Jede Plattform hat ihre eigenen Formate, Anforde- rungen und Nutzergruppen, erklärt Thomas Roß, Inhaber des Workshop-Anbieters TR3M. Generell gilt: Bei knappem Budget starten Sie am besten mit einer Plattform und evaluieren die Ergebnisse später. Es bringt nichts, Inhalte per Gießkanne über Kanäle zu verteilen. Und: Jeder Beitrag muss „sitzen“. Denken Sie von der Zielgruppe her! Facebook ist aus Nutzersicht mit dem gemischten Angebot einer Tageszeitung vergleichbar und am wenigsten spezialisiert. Dennoch ist eine inhaltliche Spezialisie- rung wichtig. Hier lassen sich Menschen ab etwa 40 Jahren gut erreichen. Instagram gilt als „Hochglanz-Magazin“, seine Nutzer:innen vernetzen sich über gemeinsame Interessen. Hier sind Zielgruppen von 16 bis 40 Jahren gut erreichbar. Die Inhalte sollten visuell gut aufbereitet sein – als klassischer Post und als Story. Twitter gilt als besonders schnelles und offenes Netzwerk – ein öffentlicher digitaler Gesprächsraum für aktuelle Ereignisse. Es ist gut geeignet, um Multiplikator:innen zu erreichen, etwas aus der Politik oder Presse. Wichtig ist eine hohe Beitragsfrequenz. ​LinkedIn-Nutzende tauschen sich zu beruflichen Themen aus, etwa für Aufträge oder zur Personalgewinnung. Xing ist inzwischen vor allem auf Recruiting spezialisiert. Wichtig für den Erfolg: Beziehen Sie Ihre Mitarbeitenden mit ein! TikTok richtet sich mit Kurzvideos im Hochformat („Reels“) an die 14- bis 29-jährige „Smartphone-Generation“. Diese sollte auch am besten den Content erstellen, etwa Auszubildende. YouTube ist für Ratgeberfilme ideal. Aber: Videos sind recht teuer. KOMMUNIKATIONS PLATTFORMEN HAMBURGER WIRTSCHAFT 58 FOTOS: TR3M, ULRICH PERREY, PR (7)

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