April/Mai 2022

Liebe Leserinnen und Leser, wir erleben derzeit eine Zeitenwende: Nach den Auswirkungen einer Pandemie und des Klimawandels ist nun ein Krieg in Europa mutwillig begonnenworden. Die Handelskammer hat den russi- schen Angriffskrieg aufs Schärfste verurteilt. Denn dieser Krieg ist ein klarer Bruch der europäischen Friedens- und Sicherheitsord- nung, auf deren Basis wir seit Jahrzehnten erfolgreichwirtschaften und letztendlich unserWohlstand beruht. Nichts erschüttert uns aktuell so sehr, wie die Bilder aus der Ukraine. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft in der HamburgerWirtschaft ist dabei groß – das stimmt mich bei all diesemLeid auch positiv. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind für HamburgsWirt- schaft deutlich zu spüren. Die steigenden Energiepreise treffen die Unternehmenmassiv, vor allemdie Branchen Logistik, das Taxi- gewerbe, Handel oder Reiseveranstalter. Wir haben uns deutlich positioniert und eine Entlastung der Unternehmen durch kurz- fristige Steuersenkungen sowie eine Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit mit nachhaltiger, grüner Energie in Nord- deutschland gefordert. Wir wollen aber auch als Plenumeine Halbzeit-Bilanz ziehen. Bei all demKrisenmanagement in den ersten zwei Jahrenwar es uns wichtig, den Blick nach vorne zu richten. Die Pandemie hat strukturelle Schwächen aufgedeckt. Unsere Standortstrategie „Hamburg 2040: Wie wollenwir künftig leben – undwovon?“ kam daher zumrichtigen Zeitpunkt. Wir sind davon überzeugt, dass wir nur imnorddeutschen Verbund imWettbewerbmit anderenWirt- schaftsräumen bestehen können. Eine verstärkte Koordinierung der norddeutschenWirtschaftspolitik, zumBeispiel durch eine Koordinierungsstelle für Norddeutschland, bleibt daher unser An- spruch, denn gerade bei der Energiewende liegen in Norddeutsch- land große Potenziale. Unser Hafen spielt dabei eine zentrale Rolle als Drehscheibe für wasserstoffbasierte Treibstoffe und die Versor- gung der hiesigen Industrie. Aber auch für die deutsche Export- wirtschaft kommt demHamburger Hafen eine Schlüsselrolle zu. Hier sehenwir ebenfalls enormes Potenzial einer engeren Koopera- tion der norddeutschen Seehafenstandorte. Es gilt dabei, möglichst viele Synergien zu realisieren und so die deutschen Seehäfen ins- gesamt zu stärken. Ichwünsche Ihnen gerade in diesen schwierigen Zeiten alles Gute, bleiben Sie gesund! Ihr Norbert Aust Präses der Handelskammer Hamburg WWW.HK24.DE 3 FOTO: OLIVER VONBERG AUF EIN WORT

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