FEBRUAR/MÄRZ 2025
Liebe Leserinnen und Leser, die HamburgerWirtschaft steht vor großenHerausforderungen. Nach längerer politischer undwirtschaftlicher Stabilität begrenzenwieder Kriege undweltweite Handelskonflikte wirtschaftliche Chancen von Unternehmen. Rohstoff- und Energiepreise steigen, der Fachkräftemangel wird immer ausgeprägter. Der russische Angriff auf die Ukraine erschwert die Gasversorgung. Damit einher geht eine besorgniserregende schwin- dendeWettbewerbsfähigkeit der deutschenWirtschaft. Parallel werden die wirtschaftlichen Konsequenzen des Klimawandels immer deutlicher. Der vergleichsweise abrupte Ausstieg sowohl aus Atom- als auch aus Kohleverstromung belastet die Unternehmen zusätzlich. Die letzten Bundesregierungen setzten stark auf erneuerbare Energien undWind- und Sonnenergie. Hier ist noch ein gutes Stück zu gehen: Es besteht eine Versorgungslücke, und Deutschland hat zu hohe Strompreise. Damit wir nicht weiter ins Hintertreffen geraten, müssen die erneu- erbaren Energienmit aller Kraft ausgebaut werden – für Versorgungs- sicherheit undwettbewerbsfähige Preise. Diese Transformation ist nicht nur für energieintensive Industriebetriebe, sondern auch für alle ande- ren Unternehmen eine Existenzfrage. Hinzu kommen Defizite bei der Infrastruktur, deren Behebung ebenfalls Aufgabe der Politik ist. Die OECD hat in ihrer viel beachteten und von der Handelskammer angeregten Studie gezeigt, dass frühe Investitionen in den Klimaschutz dieWettbewerbsfähigkeit der Unternehmen inHamburg stärken. Die Studie bietetWirtschaft, Politik und Verwaltung wertvolle Ansatz- punkte. Klimaaspekte in Geschäftsmodellen sind ein entscheidender Er- folgsfaktor. Betriebe, die auf gesetzliche Anforderungenwarten, verge- ben große Chancen. Diese rasche Transformation ist für alle Nachhaltig- keitsaspekte wichtig. Hamburg kann zeigen, wie Klimawende und Nachhaltigkeit wirt- schaftlich erfolgreich gelingen und so denWohlstand der Region stei- gern. Hamburg ist dafür geografisch geeignet und verfügt über die nötige breiteWirtschaftsstruktur. Eine „City of Climate Solutions“ ist möglich. Ein Beispiel für Klimaneutralität und Nachhaltigkeit für andere Regio- nen kann entstehen. In diesemHeft zeigenwir die Arbeit zur Nachhaltigkeit der Handels- kammer Hamburg. Dazu gehört ein gerade veröffentlichtes Standpunkte- papier, das entscheidende Impulse für eine wirtschaftlich erfolgreiche Klimawende inHamburg liefert. Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg und rasches Handeln aller Beteiligten. Ihr Stephan Schnabel Vizepräses der Handelskammer Hamburg WWW.HK24.DE 3 AUF EIN WORT FOTOS: MIKE SCHAEFER (TITEL), HELM AG (EDITORIAL)
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