FEBRUAR/MÄRZ 2025

Duelle & Trielle Das erste öffentli- che Wahlkampf- Duell fand 2002 zwischen Gerhard Schröder und Edmund Stoiber statt. In Hamburg kämpfte Ole von Beust (CDU) 2008 mit Michael Naumann (SPD) live ums Bürger- meisteramt. Seit der Bundestags- wahl 2021 wach- sen die Duelle zu Triellen an. Dreikampf im Börsensaal Knapp sechs Wochen vor der Bürgerschaftswahl diskutierten die Spitzenkräfte von SPD, Grünen und CDU vor rund 1000 Gästen in der Handelskammer. Spitzenkandidaten im Triell: Dennis Thering (CDU), Katharina Fegebank (Grüne) und Dr. Peter Tschentscher (SPD, v. li.) „Das Ding steht im Koalitionsvertrag, und der Bund muss es finanzieren“, sagte diese – und warnte: „Wenn uns die Norderelbbrücke, also die A1, koppheister geht, dannhabenwir ein viel größeres Problem.“ Im Triell ging es dann unter anderem um die überbordende Bürokratie. Als Beispiel nannte The- ring die langen Genehmigungsfristen im Gastroge- werbe – und schlug vor, Genehmigungen für die Außengastronomie auf Widerruf statt jährlich zu er- teilen. „Es muss möglich sein, in Hamburg künftig ein Unternehmen in wenigen Tagen zu gründen“, führte der CDU-Kandidat weiter aus. Fegebank und Tschentscher hoben ihrerseits die Investitionen in die Digitalisierung hervor: „Wir haben 290 Online- Verfahren mittlerweile in Hamburg, damit sind wir führend in Deutschland“, erklärte der SPD-Politiker, der auch die „Aufhebung der Schriftformerfordernis für zahlreiche Verfahren“ betonte. Befragt zumBear- beitungsstau bei Anträgen auf Arbeits- und Aufent- haltserlaubnisse für ausländische Fachkräfte ver- sprach er: „Der Stapel wird abgearbeitet, er reduziert sich. Wir wollen, dass Fachkräfte sehr schnell in Hamburg arbeiten dürfen.“ ZumAbschluss der Veranstaltung aus Anlass des 360. Kammergeburtags wurden die Fragen von drei Mitgliedsfirmen beantwortet. Einen längeren Bericht mit Video finden Sie unter: www.hw-mag.de/triell W elche Positionen vertreten die Spitzen- kandidaten von SPD, Grünen und CDU in wirtschaftlich wichtigen Fragen? Um das zu erkunden, luden die Handelskammer und das „Hamburger Abendblatt“ am 22. Januar zu drei Duel- len und einemTriell in den Börsensaal. Nach der Begrüßung durch Kammerpräses Prof. Aust, der wichtige politische Handlungsfelder wie Wohnraum, Infrastruktur sowie Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit benannte, überraschte der ErsteBürgermeistermit derAussage, bei einer absolu- ten SPD-Mehrheit würde er die Gesundheitspolitik ins Zentrum stellen. CDU-Herausforderer Thering nannte als oberstes Ziel, „die Wirtschaft fit zu ma- chen“. Neben mangelnder Sicherheit in der Stadt be- mängelte er im weiteren Verlauf insbesondere das „chaotische Baustellenmanagement“, die zahlreichen weggefallenen Parkplätze und das Anwohnerparken, das „im Grunde gescheitert“ sei. Fegebank verwies ih- rerseits darauf, dass der Senat in den letzten Jahren „70 Prozent mehr in die Sanierung von Straßen“ ge- steckt habe. „Am Ende der Legislaturperiode werden wir bei 1000Kilometern sanierten Straßen sein.“ Beim Thema „Mobilität“ kam auch die A26-Ost (Hafenquerspange) zur Sprache: Jeder, der mit der SPD regieren wolle, müsse wissen, dass sie gebaut werde, erklärte Tschentscher im Duell mit Fegebank. WWW.HK24.DE 15 BÜRGERSCHAFTSWAHL FOTO: KATI JURISCHKA

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