FEBRUAR/MÄRZ 2025

Die Innovationsfähigkeit eines Wirtschaftsstandortes ist entscheidend, um den Wohl- stand mittel- und langfristig zu sichern. Die Handelskammer Hamburg schlägt die Gründung einer Zukunftsstiftung mit einem Stiftungskapital von einer Milliarde Euro vor, um gezielt Innovationen zu fördern. Unterstützt Ihre Partei diese Forderung? Welche Maßnahmen plant Ihre Partei, um Hamburg als Innovationsstandort zu stärken, insbesondere im Hinblick auf die Förderung von Start-ups? Wir erkennen an, dass die bisherigen Förde- rungen für innovative Geschäftsideen oft nicht abgerufen werden, weil sie unattraktive Kondi- tionen haben. Wir sind offen für die Idee einer Neukonzeptio- nierung der bisher vor allemüber dieWirtschaftsförderung und IFB ausgegebenenMittel. Für die Linke sind vor allem innovative Unternehmen förderungswürdig, die einem sozialen oder ge- sellschaftlichen Zweck dienen und intern ein solidarisches Wirtschaftssystem unterstützen. Wir wollen schwerpunktmä- ßig Unternehmen fördern, die im Eigentum der Belegschaft ste- hen, wie Genossenschaften. Öffentliche Förderungen dürfen nicht dazu führen, dass betriebliche Risiken sozialisiert und entstehende Gewinne amEnde privatisiert werden. Die AfD setzt auf eine ausgeglichene Mischung aus Tradition und Neuem. Um Hamburg als Innovati- onsstandort zu stärken, setzen wir auf den Abbau bürokratischer Hürden für Start-ups, ebenso auf Investitionen in Forschung und Entwicklung und die Förderung vonMINT-Fä- chern an der Universität. Neben einer auskömmlichen Finanzie- rung des Hafens wollen wir auch junge Start-ups direkt fördern, zum Beispiel aus der Computerspielbranche. Wir würden steu- erliche Anreize setzen und die Infrastruktur verbessern, um Sy- nergien zu schaffen und Potenziale besser auszuschöpfen. Die FDPHamburg unterstützt die Gründung ei- ner Zukunftsstiftung. In unserem eigenen Wahlprogramm schlagen wir das gleiche Mo- dell vor. Wir sprechen uns dafür aus, die Dividenden aus den Be- teiligungen der Stadt Hamburg vor allen Dingen an Hapag Lloyd hierfür zu verwenden. Für eine Stärkung des Innovationsstand- ortes plädieren wir für eine engere Vernetzung von Wissen- schaft und Wirtschaft, vor allen Dingen, wenn es um die Ent- wicklung von Prototypen und die Entwicklung von Use Cases geht. Wir sprechen uns für die gezielte Förderung von KI und Quantencomputing aus. Und wir treten ein für eine bessere Ver- netzung Hamburgs in Nordeuropa, vor allem mit den skandina- vischen und baltischen Ländern. Aus unserer Sicht ist es zielführender, bestehende Förderinstrumente weiter auszubauen. Im Rahmen dieser Innovationsförderung stellen wir bereits heute weit größereMittel bereit, als eine Stiftungmit einem Kapital von einer Milliarde Euro ausschütten könnte. Die Innovations- und Förderbank Hamburg (IFB) hat sich hierbei als bewährtes Instrument etabliert, das flexibel und bedarfsorien- tiert agieren kann. Start-ups sollen durch bestehende Netz- werke unterstützt werden, wobei Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Quantencomputing und Green Tech im Mittelpunkt stehen. Geplant ist zudem eine Start-up-Factory, um innovative Unternehmen zu stärken. Mit verlässlichen Investitionen und der Festle- gung auf bestimmte Innovationspfade für ein starkes Innovationsökosystem wollen wir die Weiterentwicklung der Hamburger Wirtschaft massiv fördern. Dabei setzen wir auf die Gründung einer Zukunftsstiftung, die privates und städtisches Kapital bündelt, umHamburg als Inno- vationsstandort zu stärken. Diese Stiftung soll gezielt zukunfts- weisende Technologien fördern und die Forschungsinfrastruk- tur ausbauen. Zudemsollen Sonderinnovationszonen eingerich- tet werden, um Innovationen zu fördern. Besonders wichtig sind regionale Kooperationen und der Ausbau von Innovationszent- ren, um Start-ups und Unternehmen ein ideales Umfeld zu bie- ten. Wir setzen uns für den Aufbau einer Wis- senschaftsstiftung Hamburg ein, die mit einem Stiftungskapital von mindestens 500 Millionen Euro aus- zustatten ist. Hiermit wäre mehr Unabhängigkeit von den Spar- zwängen der Tagespolitik möglich und damit eine stabile, die Grundfinanzierung ergänzende langfristige Basis für die Ham- burgerWissenschaft geschaffen. Ein weiterer wesentlicher Bau- stein der Innovationsstrategie der CDU Hamburg sind soge- nannte Reallabore. Diese ermöglichen es Unternehmen und Start-ups, neue Technologien unter realen Bedingungen zu er- proben, bevor sie in den Markt eingeführt werden. Die CDU plant, mit dem „Freihafen 2.0“ eine solche Innovationszone für Mobilitätskonzepte oder technologische Entwicklungen zur Energieerzeugung zu schaffen. HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 12 BÜRGERSCHAFTS WAHL LOGOS: PR

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