Februar/März 2024

Feierlicher Abschluss des „Hamburger Fair Trade Hochschulwettbewerbs“ mit allen Beteiligten Seit neun Jahren führen die Innova- tions Kontakt Stel- le (IKS) Hamburg und die „Fair Trade Stadt Hamburg“ (FTS HH) den „Hamburger Fair Trade Hochschul- wettbewerb“ ge- meinsam durch. Für Unternehmen bietet die Koope- ration mit Studie- renden eine Mög- lichkeit, Ideen für die bessere Ver- marktung oder die Implementierung fair gehandelter Produkte zu ent- wickeln – und sich im Rahmen des Wettbewerbs ei- ner breiteren Öf- fentlichkeit vorzu- stellen. Das Enga- gement von Unternehmen aus der Metropolre- gion für den Fairen Handel geht in zahlreichen Fällen über den Verkauf fairer Produkte hinaus. Unter an- derem beteiligen sich Firmen mit Aktionen an der „Fairen Woche“, bilden Mitarbei- tende zum Fairen Handel fort oder unterstützen die FTS HH finanziell. Betriebe, die sich für den im April beginnenden 10. Hochschulwett- bewerb interessie- ren, finden Infos unter www.fairtra- destadt-hamburg. de MARINA FRIEDT Kundschaft auswirken. Inhaber Benjamin Frieborg ging ohne große Erwartungen an denWettbewerb he­ ran undwar sehr überrascht, wie leicht die empfohle­ nen Maßnahmen umzusetzen sind. Er kann sich gut vorstellen, einiges davon zu realisieren. Ohne Bäume kein Kaffee Ähnlich ging es Sebastian Lepping, Marketing­ manager des Hamburger Traditionsunternehmens J.J. Darboven. Er fand die Zusammenarbeit mit acht Studierenden des Masterstudienganges „Sustain­ abiltiyManagement and Leadership“ der Hochschule Fresenius „erfrischend“, wie er sagt. Das Thema: die Entwicklung eines kanalübergreifenden Marketing­ konzeptes für das Klimaschutzprojekt der fairen Kaffeemarke „Café Intención“. Mit den Slogans „Aufforsten – Aufwachen – Weck das Gute in dir“ und „In jeder Packung steckt ein Baum“ soll an junge Menschen und „LOHAS“ appel­ liert werden – also Personen, die einen nachhaltigen Lebensstil pflegen und viel Wert auf die Aspekte Ge­ sundheit, Umwelt und Soziales legen. Kaffee gehört zu den Schattengewächsen und reagiert gestresst auf die zunehmende Sonneneinstrahlung durch den Klima­ wandel. In fünf Kooperativen in Honduras und Peru sollen deshalb bis zu eine Million Bäume jährlich ge­ pflanzt werden, um die Kaffeepflanzen zu schützen und vor allem die Situation der Kleinbäuerinnen und -bauern imGlobalen Süden zu verbessern. Das Marketingkonzept umfasst auch Außenwer­ bung mit Plakaten an Hauptverkehrsstraßen, Haupt­ bahnhof und anderen zentralen Plätzen. Verkaufsort ist letztendlich der Supermarkt, aber auch inUniver­ sitäten und Hotels soll laut Konzept mit Displays ge­ worben werden – immer mit QR-Code, Bio- und Fair- Trade-Siegel. Im Bereich Social Media hingegen empfehlen sich, so die Studierenden, Bewegtbilder. Echtzeitdaten würden über die Aufforstungsfort­ schritte informieren. Geheimtipp Hamburg Den dritten Platz belegte die größte Gruppe, das Stu­ dierendenteam der Akademie für Mode und Design (AMD). Es sollte untersuchen, wie erfolgverspre­ chend ein Angebot von fairem Kaffee und fairem Ku­ chen in der Filiale des Restaurants „Buhjah Bowls“ am neuen Standort imBaakenhafen sein könnte und wie es sich vermarkten ließe. Nach einer klassischen SWOT-Analyse zur Un­ ternehmensstrategie, also der Ermittlung von Stär­ ken, Schwächen, Chancen und Risiken, befragten die Studierenden auch die Kundschaft. Sie würde, so das Ergebnis, in dem kinderfreundlichen Ambiente bis zu 6 Euro für ein Stück Kuchen und bis zu 3,50 Euro für einenKaffee ausgeben. Der Standort erfüllt somit die Kernkompetenz als einzige Lokalität mit veganer und fairer Ausrichtung. Restaurant-Inhaberin Kerstin Auer freute sich per Videobotschaft bei den Studierenden des zwei­ ten Semesters für die aufmunternden Ideen, darunter auch eine Influencer-Kampagne als „Hamburger Geheimtipp“. HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 54 FOTO: KATI JURISCHKA NACH HALTIGKEIT

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