Februar/März 2024

↑ Anna Maria Heidenreich (51) und Michaela Beck (42) Bereichsleiterinnen Handelskammer Als „Team HEIDECK“ teilen wir uns eine Führungsposition und sind begeisterte „Jobsharerinnen“. Für uns persönlich, aber auch angesichts des Fachkräftemangels zahlt dieses innovative Arbeitsmodell auf die Leistungsfähigkeit, Work-Life-Balance und Kreativität der Mitarbeitenden ein. Job- oder auch Topsharing macht zudem Experten- und Führungspositionen attrak- tiver. Mit der Initiierung des Tandem- Roundtables, der nächste findet übrigens am 14. März bei Beiersdorf statt, möchten wir Jobsharing noch bekannter machen und unserem Ziel, Tandem-Hauptstadt Deutschlands zu werden, ein Stück näher- kommen. ↓ Stefan Pfeifer (56) Geschäftsführer Unilever Deutschland GmbH Fachkräftemangel, eine sich verän- dernde Arbeitswelt und der Wunsch nach Flexibilität der Arbeitszeit sind Realität. Wir als Arbeitgeber können, wenn wir das gut adressieren, Men- schen, die nicht mehr Vollzeit arbei- ten wollen, damit zurück in die Arbeit bringen oder in der Anstellung hal- ten. Die flexiblen „Job Share“-­ Arbeitsangebote von Unilever, bei denen zwei Mitarbeitende eine Stelle übernehmen, funktionieren im Ver- gleich zur klassischen Teilzeit für alle, inklusive Kunden und Agenturen, deutlich besser. ← Joachim Leinweber (52) Geschäftsführer Leinweber Lagerei & Spedition GmbH & Co. KG Wir haben uns nie überlegt „Jetzt machen wir mal Jobsharing“, sondern haben festgestellt, dass klein­ teilig organisierte Arbeitsschritte grundsätzlich besser zu vermitteln sind. Die Einarbeitung von Mitarbeitern wurde so einfacher, zudem ist die Fehlerquote gesun- ken. Irgendwann haben sich dann ganz einfach auch Teilzeit- beziehungsweise geteilte Stellen ergeben, weil das kein Problem war. Ein weiterer positiver Jobsha- ring-Effekt: Es ist unwahrscheinlicher, dass zwei Halb- tagskräfte gleichzeitig erkranken, als dass eine Vollzeit- kraft ausfällt. Es funktioniert also sehr gut. ↑ Omar Sadozai (35) Geschäftsführer Alten­ pflegedienst Hansen GmbH Jobsharing ist für mich nicht nur ein zeitgemäßes Arbeitsmodell, sondern auch eine innovative Antwort auf die sich wandelnden Anforderungen der modernen Arbeitswelt. Ich sehe dies als Schlüssel zu einer ausgewogenen Work-Life-Balance, ohne dabei Kompromisse bei der Qualität der Arbeit einzugehen. Persönlich teile ich mit meiner Frau die Ar- beit in einem Jobsharing-Modell auf Teilzeitbasis. Ein humorvoller Rat: Ich empfehle jedem, bei der gemeinsamen Arbeit mit der Ehe- frau auf eine strikte Raumtren- nung zu achten. ↑ Sabine Falkenhagen (59) Inhaberin Gebr. Falkenhagen oHG Grundsätzlich ist Jobsharing ein interessantes Arbeitsmodell. Bei uns spielt diese Option derzeit allerdings keine Rolle. Das liegt weniger daran, dass wir Jobsha- ring nicht anbieten möchten. Vielmehr ist es so, dass sich bei uns im Team aktuell niemand vor- stellen kann, sich eine Stelle mit einer anderen Person zu teilen. Die Nachfrage ist also nicht da. Sollte sich daran eines Tages etwas ändern, würden auch wir unseren Mitarbeitenden Jobsha- ring ermöglichen. Was halten Sie von Jobsharing? WWW.HK24.DE 47 FOTOS: ULRICH PERREY, LEINWEBER, UNILEVER, FALKENHAGEN, PRIVAT NACH GEFRAGT

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