Februar/März 2024

Nadja Rondke, Unternehmens- beraterin, Dozentin und Coach Gastautorin Nadja Rondke ist Unter- nehmensberaterin für Kultur und Werte, Stärken- Coach für Teams und Dozentin bei der HKBiS. Ihre kommenden HKBiS-Kurse fin- den Sie unter hkbis.de/dozent/ nadja_rondke NADJA RONDKE Stärkenorientiert führen Eine Führungskultur, die Stärken und Bedürfnisse von Mitarbeitenden in den Vordergrund stellt, erhöht ihre Zufriedenheit und Produktivität. H ierarchische Strukturen sind in vielen Betrieben längst kein Thema mehr: Angesagt ist heute oft eine flache, kooperative Führungskultur und eine wertschät- zende Personalpolitik – schließlich bietet diese klare wirtschaftliche Vor- teile. Dabei gilt es insbesondere, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu fördern. Ein Konzept dafür ist die „stärkenorientierte Führung“. Es geht davon aus, dass jeder Mensch über eine individuelle Kombination von Stärken verfügt, und versucht, diese imArbeitsalltag bewusst zu entwickeln. Menschen leben ihre Talente und Fähigkeiten in- tuitiv aus, so die Prämisse. Und zu jeder Stärke gehö- renBedürfnisse:Wer flexibel ist, sucht Abwechslung – und kanndiesenWunschnicht ausleben, wenn er sich in einemmonotonen Umfeld befindet, etwa am Fließ- band. Kann ein Mensch seine Stärken einbringen, agiert er dagegenbesonders effizient und effektiv. In der Praxis bringt stärkenorientierte Führung drei große Nutzen für Betriebe undMitarbeitende. Höhere Zufriedenheit: Menschen, die ihre Stärken täglich nutzen können, sind nicht nur produktiver, sondern auch erfüllter. Sie fühlen sich wertge- schätzt. Das schiebt eine positive Kettenreaktion an: • Zufriedene Mitarbeitende sind loyaler und bleiben demUnternehmen länger treu. • Weniger Fluktuation führt zu gesenkten Kosten in der Personalbeschaffung. • Zufriedene Mitarbeitende empfehlen ihren Arbeit- geber weiter. Das stärkt dieMarke und erleichtert die Personalbeschaffung. • Zufriedene Menschen werden selte- ner krank und haben eine positive Grundstimmung, was Kosten spart. • Mitarbeitende, die sich wertge- schätzt fühlen, transportieren das in ihrer Arbeit. Letztlich kommt das der Kundschaft und somit demUnterneh- menserfolg zugute. Höhere Produktivität: Wer Aufgaben entsprechend seinem Stärkenprofil erledigt, dem unterlaufen seltener Fehler. So schafft das Unternehmen die Basis für High-Performance- Teams. Laut einer GALLUP-Studie lässt sich die Produktivität mit stärkenorientierter Führung umbis zu 12,5 Prozent steigern. Förderung von Eigenverantwortung und Entschei- dungsfreiheit: Führungskräften, die stärkenorien- tiert führen, fällt es leichter, Aufgaben zu delegieren. Zudem wird das Vertrauen gestärkt und damit eine Kultur der Eigenverantwortung und Entscheidungs- freiheit gefördert. Menschen, die ihre eigenen Stär- ken kennen, sind auch bereit, Verantwortung für die übertragenen Aufgaben und Entscheidungen zu übernehmen. Dasmacht das Führen leichter. Stärkenorientierte Führung kann damit ein Schlüsselelement für Erfolg und Wachstum von Un- ternehmen in einem sich wandelnden Arbeitsmarkt sein. Sie hilft, Mitarbeitende an den richtigen Stellen zu platzieren, ihre Kompetenzen zu entwickeln und fruchtbringend zu nutzen, Schwächen zu erkennen, Fehlzeiten zu vermeiden, die Fluktuation im Betrieb zu verringern und effizienter zu arbeiten. MITARBEITER FÜHRUNG FOTO: PICTUREPEOPLE HAMBURG

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