Februar/März 2024

Leonard Brand, Vorsitzender des Vereins Hambur- ger Exporteure DR. DORIS HILLGER/TIMM ROHWEDER doris.hillger@hk24.de / timm.rohweder@hk24.de wendige Maßnahmen in den Bereichen Regulierung, Handelspoli- tik, Infrastruktur, Stärkung des Außenhandels, Industriestandort, Innovationsförderung sowieNachhaltigkeit aufgezeigt. Bürokratie abbauen, Infrastruktur verbessern Ein wesentlicher Faktor für Wettbewerbs- und Innovationsfähig- keit sind die regulativen Rahmenbedingungen. Mit einer Vielzahl komplexer Regulierungsvorhaben auf EU- und auf nationaler Ebene wachsen die Bürokratiekosten für die Breite der Firmen und machen den Standort Deutschland zunehmend unattraktiv. Deutschland und die EU benötigen daher dringend einen neuen Regulierungsansatz, der weniger auf Berichts- und Dokumentati- onspflichten und stärker auf Anreize für Unternehmen setzt und überlappende Compliance-Regime reduziert. Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust appellierte bei der „Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg“ am 29. Dezember 2023 nicht ohne Grund an die Politik: „Wenn Sie wissen wollen, wie sich ihre Regulierungsinitiativen auf die Wirtschaft auswirken, schauen Sie nach Hamburg.“ Denn die Auswirkungen von Entscheidungen in Berlin und Brüssel ließen sich hier praktisch in Echtzeit beobachten. Der Hamburger Se- nat solle sich deutlich aktiver in die Gestaltung deutscher und europäischer Außenwirtschaftspolitik einbringen und den en- gen Dialog mit der Wirtschaft zum Abbau bürokratischer Belastung in der notwendi- gen Transformation nutzen. Hamburg muss zudem sein Potenzial nutzen, sich zu einem Kompetenzzentrum für Dekarbonisierung und Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu ent- wickeln und damit seineWettbewerbsfähig- keit als Industriestandort auszubauen. Um etwa gegenüber China und den USA wettbe- werbsfähig zu bleiben und Zukunftstechno- logien in der EU zu halten, ist eine Anpassung der bisherigen Förderpolitik im Rahmen des „Green Deal“ mit einem Fokus auf die Senkung von Betriebskosten für Unternehmen dringend er- forderlich. Darüber hinaus ist Hamburg als wichtiger Industrie- standort international zu wenig sichtbar. Eine internationale Konferenz zur Dekarbonisierung der Industrie könnte Sichtbar- keit schaffen und die Industrie stärker zum Gegenstand des Hamburger Standortmarketings machen. Fragt man Hamburger Außenhändler, so sind die Prioritä- ten zur Stärkung der Außenwirtschaft klar: „Wir brauchen we- niger lähmende Regulatorik, bessere Verkehrsanbindung, einen wettbewerbsfähigen Hafen, bessere Abläufe bei der Ein- und Ausfuhr und die Sicherung von Fachkräften“, sagt Leonard Brand, Geschäftsführer der K.D. Feddersen Ueberseegesell- schaft und Vorsitzender des Vereins Hamburger Exporteure. „Es ist gut und wichtig, dass die Handelskammer diese Themen aufgreift und den Senat in die Pflicht nimmt, den Außenwirt- schaftsstandort zu stärken.“ • • • • • AUSSEN WIRTSCHAFT WWW.HK24.DE

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