Februar/März 2023

↑ Dr. Daniela S. Eisele-Wijnbergen (50) Professorin HSBA Hamburg School of Business Administration Schulen und Universitäten vermitteln in erster Linie theoretisches Wissen. Das ist natürlich wichtig. Wir wissen aber von unseren Partnerunternehmen, dass sie Be- werber:innen bevorzugen, die neben der Theorie auch schon praktische Erfahrun- gen vorweisen können und ihr Wissen im Berufsalltag ausprobieren und anwenden konnten. So können nicht nur die Unter- nehmen, sondern auch die jungen Men- schen viel besser einschätzen, was auf sie zukommt. ↓ Walter Matthias Kunze (57) CEO trendquest Das deutsche Schulsystem ist leider oft zuerst darauf ausgelegt, theoreti- sches Wissen zu vermitteln. Es legt weniger Wert auf Praxis und selbst- ständige Projekte. Schüler benötigen viel mehr Möglichkeiten, ihre Fähig- keiten in echter Arbeitsumgebung zu entfalten, was dabei hilft, eigenen Unternehmergeist zu entwickeln. Wir brauchen zudem mehr Flexibilität und individuelle Förderung, um alle Schüler praktisch auf ihre und unser aller Zukunft vorbereiten zu können! ← André Vedovelli (42) Geschäftsführender Direktor Hotel Atlantic Hamburg Schule, Berufsschule und Universität bieten jungen Menschen hervorragende Möglichkeiten, sich zu ent- wickeln, die eigenen Fähigkeiten zu entdecken und auszubauen. Dabei kommt es immer auf das persön- liche Engagement von Lernenden und Lehrenden an. Die Lust auf das Lernen und – insbesondere in der Hotelwelt – auf das Anwenden in der Praxis obliegt jedem jungen Menschen selbst. Ein inspirierender Ort zum Lernen bietet Raum zur freien Entfaltung. ← Bjarne Spalding (23) Dualer Student HAW Hamburg/ Siemens Energy AG Ein Studium in dualer Form wie beispielsweise an der HAW Ham- burg ermöglicht es von Anfang an, in einem Unternehmen in zahlreichen Praxisphasen mitzu- arbeiten. Auf diese Weise können den dual Studierenden bereits während der Ausbildung immer größere Aufgaben und Projekte anvertraut werden. Der anschlie- ßende Übergang von der Hoch- schule ins Berufsleben verläuft fließend, und eine klassische Ein- arbeitungszeit fällt sehr kurz aus oder in vielen Fällen sogar weg. ↓ Katja Wehland (47) Filial- und Ausbildungsbetreuerin Reformhaus Engelhardt Berufsschul- und Studienwissen fördern ein Grundverständnis für berufsindividuelle Vorgänge, was den Einstieg ins Arbeitsleben er- leichtert. Also ja, Studiengänge, Berufs- und berufsbildende Schulen sind eine gute Vorberei- tung. Dennoch sind sie nur eine Säule. Erst die Kombination aus Theorie, Praxis und Freude am Beruf macht das Paket komplett. Wir vom Reformhaus Engelhardt sehen immer gern, wenn Schul- wissen, praktische Ausbildung und Berufserfahrung gute Fach- kräfte hervorbringen. Bereiten Schulen und Unis gut genug auf das Berufsleben vor? 58 NACH GEFRAGT FOTOS: JANA TOLLE/HSBA, PHOTO RUSER, HOTEL ATLANTIC HAMBURG/A. EHLERS, PRIVAT (2) HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE

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