Februar/März 2023

Fatih Taskan, Jahrgangsbester im Beruf „Fachkraft für Hafenlogistik“, wurde bei der HHLA ausgebildet. Als Betrieb ausbilden Um ausbilden zu dürfen, müssen Betriebe unter anderem über geprüftes Aus- bildungspersonal verfügen, das per- sönliche, fachliche und arbeitspäda- gogische Anforde- rungen erfüllt, sowie eine Betreu- ung von etwa zwei Fachkräften pro Azubi gewährleis- ten. Die Handels- kammer bietet regelmäßige Aus- bildereignungs- prüfungen (AEVO) sowie vorbereiten- de AEVO-Lehr- gänge an. Weitere Infos: ab Seite 36 und unter www. hk24.de/ausbilder ein – zumal einige Unternehmen der Branche Azubis als Vollzeitkräfte ausnutzten, so der Filial- und Haus- leiter bei Policke, was abschreckend wirken kann. Im Traditionskaufhaus mit seiner edlen historischen Einrichtung geht es dagegen familiär zu: „Wenn wir qualifizierte Fachkräfte haben möchten, müssen wir selbst unseren Beitrag dazu leisten“, findet Haenel. Die zwei Azubis, die das Haus derzeit beschäftigt, sprechen täglich mit ihren Ausbildern und haben jede Woche innerbetriebliche Schulungen. „Wir pas- sen uns den Bedürfnissen des Azubis an“, sagt Ausbil- der Stefan Brandes. Mit diesem Erfolgsrezept hat auch Nina Krüger, Ausbildungs- und Bühnenmeisterin am Deutschen SchauSpielHaus Hamburg, eine Top-Fachkraft für Veranstaltungstechnik ausgebildet. Nach einem sehr guten Abitur begann Velten Kreiterling Anfang Sep- tember 2019 hochmotiviert seine Ausbildung, als im März 2020 der Corona-Lockdown kam und Ham- burgs Theater bis zum Spielzeitende geschlossen blieben. Wie gelingt es, junge Menschen zum Weiter- machen zu ermuntern, wenn ausbildungsrelevante Fachkollegen und Fachkolleginnen für Beleuchtung, Ton, Video und Bühnentechnik in Kurzarbeit sind? Krüger initiierte „eine Art Home-Learning“mit Zoom- Meetings, praktische Inhalte wurden über YouTube- Videos vermittelt. Nach dem Lockdown hatte der Ausbildungsbe- trieb großes Glück, weil das Junge SchauSpielHaus amWiesendamm eine neue Spielstätte erhielt. „Zum Startschuss musste die ganze Technik im Team ein- gebracht werden, dadurch konnten wir Praxislücken bei unseren angehenden Fachkräften schließen“, sagt Krüger. Die Azubis konnten praxisnah „von null auf hundert“ Scheinwerferkunde und Installations- wege lernen, im Lichtpult ansteuern und program- mieren: eine gute Basis für den Erfolg in der Prüfung. Ausbildung im Gefängnis Nicht jeder Berufseinstieg verläuft geradlinig, doch auch Gefangene in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Fuhlsbüttel erreichen immer wieder höchste Punkt- zahlen bei den Handelskammer-Prüfungen. In den letzten Jahren war zum Beispiel eine Fachkraft im Gastgewerbe dabei, die in der Gefängnisküche über- 34 FOTOS: SUSANNE SCHMITT/HHLA, MIKE SCHAEFER ERFOLGS REZEPTE HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE

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