Februar/März 2023

Impulse für die City Im Zukunfts-Podcast „Hamburg 2040“ diskutiert Hauptgeschäfts- führer Dr. Malte Heyne mit der Stadtplanerin und vor einem halben Jahr eingesetzten Innenstadt-Koordi- natorin Prof. Elke Pahl-Weber (Foto oben). Themen sind unter ande- rem innovative Ideen zur Bele- bung des Handels, Verkehrspolitik und innerstädti- sches Wohnen. www.hw-mag.de/ podcast-city mer-Experten Heiner Schote bis hin zur Modema- cherin Alina Klemm Einigkeit – alle Beteiligten pro- fitieren. Genauer: Hamburgs Kunst- und Designszene, die für 1,50 Euro pro Quadratmeter Läden in schwer er- schwinglicher Lage nutzt. Dazu Kundschaft, die beim Shoppen mit Alternativen zum üblichen Einkaufsan- gebot überrascht wird. Nicht zuletzt Hamburgs Im- mobilienbranche, der das Konzept dabei hilft, struk- tur- oder Covid- und zuletzt auch inflationsbedingten Leerstand zu füllen. Undweil die Stadt als Ganzes von der neuen Vielfalt profitiert, müsste das Siegertrio gar zum Quartett erweitert werden, dem André Kra- mer noch ein fünftes „Win“ voranstellt: Diversität. Zwischen Fleet und Rathaus hatte er vor gut zwölf Monaten „La Tribune Noire“ eröffnet – seinen Pop-up-Store für schwarze Gewerbetreibende oder in den Worten des schwarzen Wahlhamburgers, der die Kundschaft bis Ende vergangenen Jahres mit breitem „Moin“ begrüßte: „Ohne folkloristische Kli- schees sollten People of Colour hier sichtbar und wirtschaftlich erfolgreich werden.“ Während westli- che Musik durch das Waschbetonambiente dudelte, erfreute sich die Kundschaft an ghanaischen Snacks, senegalesischen Taschen oder ruandischem Flecht- werk afrikanischer Art. Und das half nicht nur, erlesene afrikanische Kul- turgüter zu verbreiten, sondern kam auch Kramers Online-Shop zugute, dem 130 Quadratmeter im Roh- bau der Art-Invest Real Estate am Alten Wall als „ana- loges Schaufenster“ dienten. Waren Internetauftritte der Frühphase des digitalen Handels Werbeflächen stationärer Läden, ist es heute auch mal umgekehrt – und damit einweiteres Plus der Frei_Flächen. Auch Modedesignerin Alina Klemm schwärmt. WenigeMeter entfernt verkaufte Kramers Nachbarin bis Dezember selbst entworfene Fashion aus nord- deutscher Handarbeit in exquisiter Lage, „die an- sonsten unbezahlbar gewesen wäre“. Als Frei_Fläche jedoch hätten ihr die 60 Quadratmeter „überall Tü- ren geöffnet“ und frischen Wind ins Quartier gebla- sen, „das im Herbst ab 17 Uhr oft ausgestorben ist“. Auch die 28-Jährige, deren Geschäft seit Ende Januar imHanseviertel angesiedelt ist, wiederholt daher das Narrativ einer „Win-win-win-Situation“. „Wir sind mit allem zufrieden“, sagt Jan Rehders über Resonanz, Umsätze, Belebung an 15 Standorten. Dennoch hebt er sein Highlight hervor: „Jupiter“, ein Kunstkollektiv in derMönckebergstraße, dasmit 8000 Quadratmetern im verwaisten „Karstadt Sports“-Ge- bäude seiner Aussage nach „Deutschlands größte und zentralste innerstädtische kreative Zwischennut- → ZWISCHEN NUTZUNG

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz