Februar/März 2022

„Gemeinsam Hamburgs Zukunft gestalten“ In der traditionellen Jahresschluss- ansprache vor der „Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns“ (VEEK) rief Präses Prof. Norbert Aust zu mehr Zusammenarbeit auf. Norbert Aust (oben) und Gunter Mengers sprachen im Großen Börsensaal vor rund 150 Gästen – und per Livestream. Lockerung gefordert Die IHK Nord fordert eine länderübergrei- fende Aufhebung der 2G-Regelung im Einzelhandel. Begründung: „Mit jedem weiteren Tag ohne ver- lässliche Pläne seitens der Politik entstehen für Ein- zelhandel, Hotels und Gaststätten, Veranstaltungs-, Tourismus- und Freizeitwirtschaft oder Dienstleis- tungsanbieter immer schlechtere Wettbewerbsbe- dingungen. Hinzu kommt eine Wett- bewerbsverzer- rung durch unter- schiedliche Rege- lungen in den norddeutschen Bundesländern.” www.ihk-nord.de Testfeld Mit knapp 15 Mil- lionen Euro fördert das Bundesminis- terium für Digita- les und Verkehr ein digitales Testfeld im Hamburger Hafen. Das Projekt SANTANA (Servi- ces und Data Net- work Port of Ham- burg) der Hamburg Port Authority und der DAKOSY Datenkommunika- tions AG soll Logi- stik besser mit Infrastruktur- und Verkehrsmanage- ment vernetzen. Preis Juristin Dr. Antonia Sommerfeld erhielt für eine Arbeit über Rechtsflucht den mit 10000 Euro dotierten Werner-von-Melle- Preis der Hambur- gischen Wissen- schaftlichen Stif- tung und der Edmund-Siemers- Stiftung. t1p.de/wvmp-21 senden im Saal und den Zuschauern des Livestreams zu und lieferte mit dem Science Center, einer besse- ren Inszenierung der Binnenalster und der Untertun- nelung der Willy-Brandt-Straße gleich konkrete Vor- schläge mit. Für die Transformation der Innenstadt forderte er eine zentrale Koordinierungsinstanz. In der Verkehrspolitik forderte Aust, die Anfor- derungen der Wirtschaft wieder stärker in den Fo- kus zu nehmen. Alle Unternehmen seien auf gute Be- dingungen für den Wirtschaftsverkehr angewiesen, „aber nur ein Viertel geben an, dass der Fahrradver- kehr für ihren Betrieb von Bedeutung ist“. Der ITS- Weltkongress habe Ideen geliefert, die den Verkehrs- fluss und dieMobilität in unserer Stadt voranbringen können. Der Präses unterstrich die Bedeutung der Fachkräfte für die Zukunft der Stadt. „59 Prozent der Hamburger Unternehmen sehen im Fachkräfteman- gel ihr größtes Geschäftsrisiko.“ Die Sicherung der Fachkräfte sei deshalb ein wichtiger Baustein der Strategie „Hamburg 2040“. Von der Handelskammer werde erwartet, ein modernes, ehrbares Vorbild zu sein. Damit nahm Aust Bezug auf den Gemeinwohlbeitrag, den die Han- delskammer als erste deutsche IHK ermitteln ließ. Zu „Ehrbarkeit und Werteorientierung nicht nur im kaufmännischen Handeln“ forderte auch Gunter Mengers, Vorsitzender der VEEK, in seiner Begrüßung auf und erinnerte daran, dass die Freiheit und die freie Meinungsäußerung eines der höchsten Güter unserer Gesellschaft seien. Mengers appel- lierte an die Politik, den Druck auf die Unternehmen zu reduzieren und der unternehmerischen Eigenver- antwortung wieder mehr Raum zu geben. Mit ihrer Werteorientierung erreiche die VEEK auch die nächste Generation, die „sehr genau versteht, dass Ehrbarkeit kein Begriff von gestern ist.“ Die beiden VEEK-Reden sind abrufbar unter www.hk24.de/veek D erKlimawandel, „diezentraleHerausforderung für unsere und zukünftige Generationen“ nimmt in der Zukunftsstrategie „Hamburg 2040“ der Handelskammer eine herausragende Rolle ein. Das Ziel, HamburgsWirtschaft bis 2040 klimaneu- tral aufzustellen, werde aber nicht durch Verbote und kleinteilige Einschränkungen erreicht, sondern durch eine starkeWirtschaft und Innovationen,mahnteAust. Grüner Wasserstoff sei ein Hoffnungsträger für Klimaschutz durch Technologie und eine attraktive Zukunftschance für Norddeutschland. „Das erfor- dert aber entschlossenes und gemeinsames Han- deln.“ Denn, so Aust, keines der norddeutschen Bun- desländer könne im internationalenWettbewerb um Unternehmen, Fachkräfte oder Investitionskapital alleine bestehen. Deutliche Kritik übte der Präses an der Hafenpo- litik: „Wir müssen uns eingestehen, dass die für den Hafen notwendigenWeichenstellungen seit derWirt- schafts- und Finanzkrise vor 15 Jahren ausgeblieben sind.“ Jetzt seien gemeinsame Anstrengungen von Wirtschaft und Politik gefordert, „damit der Hafen auch in Zukunft Wachstumstreiber bleibt“. Dazu ge- hörten Investitionen in die Infrastruktur für alle Ver- kehrsträger und eine stärkere gemeinsame Vermark- tung der deutschen Seehäfen auf den Auslandsmärk- ten. Das Konzept für den Energie- und Klimahafen Moorburg bezeichnete er als „wichtigen Baustein für die Zukunftsfähigkeit unseres Standorts“. Die Innenstadt befinde sich in einem grundle- genden Strukturwandel. Ihre Funktionen müssten neu gedacht werden. „Lassen Sie uns groß und un- konventionell denken“, rief der Präses den 150 Anwe- HAMBURGER WIRTSCHAFT 8 MELDUNGEN AUS HAMBURG FOTOS: MICHAEL ZAPF/HANDELSKAMMER HAMBURG (3)

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