Februar/März 2022

↑ Rafael R. Pilsczek (53) Gründer und Inhaber PPR Hamburg Auf dem Gymnasium habe ich viel gelernt. Als ich begann, mein Unter- nehmen aufzubauen, fehlte mir aber trotzdem noch einiges. Neben betriebs- und volkswirtschaftlichem Know-how war Führung noch ungelernt. Die wichtigste Lektion aber war, wie ich neue Aufträge durch Kalt-Akquise gewann. Kollegen, Trainings und Lektüre brachten mir erst das bei, was ein Firmengründer beherrschen muss: Der Erfolg liegt im Nachfassen, das Aussuchen der Zielfirmen verlangt Branchenkennt- nis, und die erste Ansprache hat viel mit Emotionen zu tun. ← Bettina Eggert (54) Gesundheitstrainerin und Coach für berufliche Veränderung Meine Schulzeit war eher geprägt von Erwartungen anderer und sehr einengend. Da gab es wenig Platz zum Ausprobieren und für Kreativität. Ich habe mühsam lernen müssen, meine eigenen Bedürfnisse zu erkennen. Umso schöner ist es nun, dass ich andere Menschen mit meinen Erfahrungen unterstützen darf. Da gibt es ein schönes Zitat: „Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Grün- de.“ Getreu diesem Motto arbeite ich nicht nur mit meinen Klient:innen, sondern es gilt genauso für mich. ↑ Patrik Klaus (24) Geschäftsführer Primo Sicher- heitsdienste GmbH & Co. KG Die wichtigste Lektion, die ich nicht in der Schule gelernt habe, war für mich, dass meine indivi- duellen Fähigkeiten und meine Kreativität wichtiger sind als ein exzellentes Abiturzeugnis. Außerdem war Eigeninitiative in der Schule nicht gewünscht. Gerade diese ist es, die mir zu mehr Ansehen und Erfolg im Berufsleben verhilft. Was war für Sie in Ihrem Unternehmen die wichtigste Lektion, die Sie nicht in der Schule gelernt haben? ↓ Christine Witthöft (50) Inhaberin der Umsatzschmiede Marketing- und Vertriebsberatung Mein wichtigstes Learning als Unterneh- merin ist, auf die eigenen Unterneh- mensstärken zu vertrauen. In der Schule habe ich kein unternehmerisches Denken gelernt, da wir nie über wirt- schaftliche Zusammenhänge geschwei- ge denn über stabile Kundenbeziehun- gen, zuverlässige Mitarbeiter oder funktionierende Vertriebsstrukturen gesprochen haben. Orientierung an den sich ändernden Kundenbedürfnissen gespiegelt mit den eigenen Stärken ermöglicht es, kontinuierlich am Puls der Zeit zu bleiben. ← Birgit Koch- Schallenberg (54) Geschäftsführende Gesellschafterin Jean Koch Goldschmiede GmbH Da ich in einer Goldschmiede- und Juwelierfamilie groß geworden bin und mein Abitur auf einemWirt- schaftsgymnasium gemacht habe, war der Unterricht in der Berufsschule für mich nicht voller neuer Wissens­ erkenntnisse. Am lehrreichsten war für mich tatsächlich die eigentliche Arbeit im Betrieb: der direkte Kontakt zum Kunden, kunden- und serviceorientier- tes Denken und Handeln, das Sorti- ment genau zu kennen – und nicht zuletzt vieles, was wichtig ist, im Auge zu behalten. Unverzichtbar ist für mich auch die Teilnahme an diversen Seminaren und Schulungen zur Vertiefung des branchenspezifischen Wissens gewesen. HAMBURGER WIRTSCHAFT 54 FOTOS: PPR HAMBURG, UMSATZSCHMIEDE, FOTOSTUDIO NINA, FRANZISKA GLÜCK, PRIVAT NACH GEFRAGT

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz