Februar/März 2022

Liebe Leserinnen und Leser, einwichtiges Thema unserer Standortstrategie „Hamburg 2040“ ist die Fachkräftesicherung. Dies ist keine Herausforderung der Zukunft, sondern heute bereits in vielen Branchen Realität: So ist der Fachkräftemangel mit 61,3 Prozent der Nennungen in der Handelskammer-Konjunkturumfrage das amhäufigsten befürch- tete Geschäftsrisiko. Dieses Problemwird sich noch verschärfen, denn unser Fachkräftemonitor prognostiziert, dass bis zumJahr 2035 insgesamt 127 000 Fachkräfte fehlenwerden – sofern nicht gegengesteuert wird. Neben der Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen, der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung sowie der Förderung der Zuwanderung hilft gegen den Fachkräftemangel vor allemeins: Menschen qualifizieren und bilden. Die duale Berufsausbildung bildet das Rückgrat der Fach­ kräftesicherung. Mit ihr haben Unternehmen dieMöglichkeit, benötigte Fachkräfte selbst auszubilden. Allerdings wird Aus­ bildung allein nicht reichen, damit die Belegschaften der Betriebe denHerausforderungen einer sich schnell wandelnden Arbeitswelt gerecht werden können. Insofern kommt derWeiterbildung in Zukunft eine übergeordnete Bedeutung bei der Fachkräftesiche- rung zu. Unternehmen sind gefordert, in den kommenden Jahren noch intensiver und zielgerichteter in ihreMitarbeitenden zu investieren. Weiterhinwird es darauf ankommen, auch gering qualifizierte Menschen durch innovativeModelle zu einemBerufsabschluss zu führen, umso Hilfskräfte zu Fachkräften zu qualifizieren. Menschen, deren Berufe und Tätigkeiten imRahmen der digita- len Transformationwegfallen, können über Umschulungen und Weiterbildungen qualifiziert werden, damit ihre Arbeitskraft nicht verloren geht und sie weiterhin amErwerbsleben teilnehmen können. Das Plenumder Handelskammer hat beschlossen, die bisheri- genHandelskammer-Bildungsangebote auf einer neuen Plattform für lebenslanges Lernen zu bündeln. Ziel ist es, die Qualifizierungs- maßnahmen bessermiteinander zu verzahnen und – in Koopera- tionmit anderen Partnernwie Bildungsträgern undHochschulen – die Attraktivität der Bildungswege zu steigern und durch die Verbindung von beruflichen und akademischen Bildungsgängen die Fachkräftebedarfe der Unternehmen besser abzudecken. Lebenslanges Lernenwirdmit dieser Plattform inHamburg einen neuen Stellenwert bekommen. Ihre Astrid Nissen-Schmidt Vizepräses der Handelskammer Hamburg FOTO: OLIVER VONBERG AUF EIN WORT WWW.HK24.DE 3

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