Februar 2019

HAMBURGER WIRTSCHAFT 10 MAGAZIN EINZELHANDEL FOTO: ULRICH PERREY Für eine lebendige Metropole Die Zukunft des Hamburger Einzel­ handels sichern: Das ist das Thema des neuen Eckpunktepapiers un­ serer Handelskammer „Shopping­ metropole Hamburg 2030“. HEINER SCHOTE heiner.schote@hk24.de Eine der Forderungen der Handelskammer: Die Innenstadt muss sicherer sein – und Fußgänger stärker zumVerweilen einladen Das Eckpunktepapier „Shoppingmetropole Hamburg 2030 – Einzelhandel, Innen- stadt und Quartiere fit machen für die Zukunft“ finden Sie im Internet unter www.hk24.de/ shopping D as Papier formuliert eindeutige Forderun- gen an Politik und Verwaltung. Denn klar ist: Die Digitalisierung hat einen tief grei- fenden Strukturwandel in der Branche ausgelöst. „Der Wettbewerbsdruck ist stärker als je zuvor, und die digitale Entwicklungsgeschwindigkeit nimmt weiter zu“, sagt Marc Tiefenthal, der sich als Geschäftsleiter der Peek&Cloppenburg KG und ehrenamtliches Mitglied des Handelsaus- schusses der Handelskammer für die Schaffung bestmöglicher Rahmenbedingungen engagiert. Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben auf Dauer nur eine Chance, wenn sie Online- und Offline-Angebote verknüpfen und ge- zielt auf ihre Kunden zuschneiden. „Damit auch diese Firmen den Anschluss nicht verlieren, set- zenwir uns für ein Förderprogrammein, das KMU dabei unterstützt, Geschäftsprozesse zu digitali- sieren und die IT-Sicherheit zu verbessern“, fasst Plenarmitglied Wolfgang Kaufholz, Inhaber des Weinfachgeschäfts „weinlust“ in Winterhude und Mitwirkender am Eckpunktepapier, die Forde- rung der Handelskammer zusammen. Ein Vorbild für ein solches Förderprogramm sei der „Digital- bonus Bayern“, bei dem der Freistaat KMU Zu- schüsse bis zu 50.000 Euro gewährt und diese ge- gebenenfalls durch Förderkredite ergänzt. Die Stadt ist gefordert Der wachsende Wettbewerb fordert jedoch nicht nur die Betriebe, sondern auch die Standorte her- aus – die Innenstadt ebenso wie die Bezirks- und Stadtteilzentren. „Wir möchten, dass sich Ham- burg auch in Zukunft als Handelsmetropole be- haupten kann“, sagtMarc Tiefenthal, der außerdem im Citymanagement Hamburg ehrenamtlich aktiv ist. Entscheidend ist für ihn, dass sich die Zentren gut erreichen lassen. Und das heißt, dass der Weg nicht durch Baustellen versperrt ist: Das neue Eckpunktepapier fordert die Stadt deshalb auf, diese zeitlich und räumlich zu begrenzen. Ebenso wichtig ist, dass sich die Menschen in den Quartieren und der City gern aufhalten und sicher fühlen. Denn eine hohe Fußgängerfre- quenz erhöht auch die Kundenzahlen. Die Han- delskammer fordert die Stadt deshalb auf, geeig- nete Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Etwa durch öffentliche Toilettenund die Stärkung des Sicherheitsgefühls: Bürgernahe Beamte ge- hören ebenso zu den Forderungen wie gut be- leuchteteWege ohne Auto- und Fahrradverkehr. Mit seinen Projekten öffentlich-privater Zu- sammenarbeit in Business Improvement Dis- tricts oder im City- und Quartiersmanagement findet Hamburg bereits europaweit Beachtung. Doch eine Zukunft hat die Handelsmetropole nur, wenn sie mit innovativen Betrieben auch in anderen Bereichen gut zusammenarbeitet. Da- für muss jeder seinen Part übernehmen: die Wirtschaft ebenso wie Politik und Verwaltung.

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