Januar 2018
HAMBURGER WIRTSCHAFT 01 / 18 IM FOKUS 56 ILLUSTRATION: FILIP FRÖHLICH GESUNDHEIT rungen des gesellschaftlichen Umbruchs mutig stellen und zukunftsträchtige Lö- sungen verfolgen.“ Unternehmen, die sich für Trends und Möglichkeiten rund um das Thema betriebliche Gesundheit interessieren, können sich beim „Gesundheitstag der Hamburger Wirtschaft“ am 11. April in- formieren. 92 Aussteller werden ihre An- gebote vor Ort präsentieren, zusätzlich bietet das Kongressprogramm die Mög- lichkeit zum Austausch. Die in Koopera- tion der Handelskammer mit der Gesund- heitswirtschaft Hamburg GmbH orga- nisierte Messe behandelt unter anderem Themen wie ergonomische Arbeitsplatz- gestaltung, Bewegung im Arbeitsalltag und die Stärkung der psychischen Ge- sundheit. 2017 informierten sich rund 1200 Besucher beimGesundheitstag über Möglichkeiten des Betrieblichen Gesund- heitsmanagements. Das Programm steht ab Frühjahr 2018 zur Verfügung unter: www.hk24.de/gesundheitstag Antonia Thiele redaktion@hamburger-wirtschaft.de Telefon 36138-396 noch verschärfen werden, müssen die Ge- sundheitsanbieter von ‚schneller‘ auf ‚an- ders arbeiten‘ umstellen“, so Lohmann. Umwettbewerbsfähig zu bleiben, wer- den viele Unternehmen ihre bisherigen Workflows in Frage stellen müssen. Dabei könne laut Lohmann der allgemeinen Per- sonalknappheit mittel- und langfristig nur durch Modernisierung der Arbeitsweisen begegnet werden. Die Chancen der Digi- talisierung spielten eine entscheidende Rolle: „Es gilt, die technologischen Mög- lichkeiten zur Entlastung der Experten von berufsfremden Tätigkeiten voll zu nutzen. Ärzte und Pflegende müssen vor allem von Dokumentations- und Logistikaufgaben durch die Nutzung digitaler Workflows und Robotik befreit werden, damit sie sich ganz den Patienten widmen können“, sagt der Gesundheitsunternehmer. Laut der GWHH erwirtschaftet die eHealth-Branche, die sich um den Einsatz digitaler Technologien im Gesundheits- wesen dreht, aktuell jährlich rund 154 Millionen Euro. Mit 1,6 Prozent nimmt sie zwar einen geringen Anteil an der gesam- ten Wertschöpfung der Gesundheitswirt- schaft ein, Hamburg gehöre jedoch den- noch zu einem der führenden eHealth- Standorte in Deutschland. Das Besondere an diesem Teilbereich sei seine deutliche Prägung durch kleine und mittlere Unter- nehmen (KMUs). Rund 64 Prozent der Wertschöpfung und Dreiviertel der Er- werbstätigen sind in KMUs verortet. Als ausschlaggebend für die Entwick- lung der Gesundheitswirtschaft in der Zukunft sieht Lohmann vor allem den Fokus auf denjenigen, die von den Ange- boten direkt betroffen sind: „Der Mega- trend der nächsten Jahre wird der grund- legende Wandel der Rolle der Patienten sein“, sagt der Unternehmer. Diese seien in der Vergangenheit auf den Gesund- heitsmärkten „weitgehend nicht relevant“ gewesen, so seine Einschätzung. Durch mehr Transparenz, vornehm- lich aus dem Internet, würden die Patien- ten ganz langsam auch zu Konsumenten. Lohmann: „Das wirbelt die tradierten Ge- schäftsmodelle der Gesundheitswirt- schaft radikal durcheinander. Neue glo- bale Player aus der IT-Welt tauchen schon am Horizont auf. Deshalb dürfen die bis- herigen Akteure nicht weiter abwarten, sondern müssen sich den Herausforde-
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